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Haben sich vom Classic Rock der 70er inspirieren lassen: Boy & Bear aus Sydney. (Foto: Luke Kellet)

Album der Woche: Boy & Bear – Harlequin Dream

Mit ihrem Debütalbum „Moonfire“ hat die australische Band Boy & Bear für mächtig Furore gesorgt. Sie spielte mit Mumford & Sons und konnte einige Awards einheimsen. War ihr Sound damals noch sehr Folk-lastig, machen sie auf ihrer neuen Platte „Harlequin Dream“ einen großen Schritt Richtung Pop.

Album der Woche: Boy & Bear – Harlequin Dream 04:31

Los Angeles ca. 1972: der musikalische Output der Stadt befindet sich auf einem Höhepunkt. The Eagles, Fleetwood Mac, Crosby, Stills & Nash schicken sich an, Superstars zu werden. Ihr sonniger West Coast Sound vermittelt das kalifornische Lebensgefühl von Surfen, Poolpartys und Cabriofahrten mit heruntergelassenem Verdeck. Mit ihrem zweiten Album Harlequin Dream lassen Boy & Bear dieses Gefühl wieder aufleben.

Bye bye Folk-Sound

Mit Harlequin Dream haben sich Boy & Bear bewusst vom folkigen Sound ihres Debüts wegbewegt, erklärt Sänger Dave Hosking.

Die Folk-Bewegung ist definitiv auf dem absteigenden Ast. Wir haben von Beginn an versucht, gewissen Modetrends aus dem Weg zu gehen und etwas zu erschaffen, das sich über solche Phänomene hinwegsetzt. Ich denke mit diesem Album und den neuen Stücken, an denen wir zur Zeit arbeiten, ist uns das bereits sehr gut gelungen. Für uns ist es aufregend, Neuland zu betreten.

Die Kunst der Einfachheit

Inspiration für das Album hat Hosking vor allem aus guten, einfachen Songs gezogen. Eines seiner Lieblingsstücke ist Horse With No Name von der Band America, das aus nur zwei Akkorden besteht. So etwas wollten sie auch machen, erzählt er.

Ja, ich habe mich immer mehr für eine sehr reduzierte Art der Songwritings begeistern können. Speziell das Schreiben von Popsongs ist eine Kunst für sich, die wesentlich schwerer zu meistern ist, als es den Anschein hat. Das Stück „Southern Sun“ basiert zum Beispiel auf nur zwei Akkorden, was ich toll finde, denn es zeigt, dass Stücke auch von subtilen Veränderungen im Arrangement getragen werden können. Wir werden ganz sicher weiter in diese Richtung gehen und versuchen, einfache aber wirkungsvolle Songs zu schreiben. Und hoffentlich werden wir mit der Zeit immer besser darin.

Wenige Effekte wirkungsvoll eingesetzt

Bei aller Liebe zur Einfachheit – sparsam aber punktgenau eingesetzte Effekte wie dezente Streicher oder elektronische Akzente sorgen auf Harlequin Dream für Abwechslung. Und so ganz vom Folk verabschiedet haben sich Boy & Bear dann doch nicht: Ein bisschen Banjo-Zupfen und Fuß-Stampfen darf es schon sein, wie im Song End Of The Line.

Schlechte Träume – gute Inspiration

Natürlich ist auch für Boy and Bear nicht immer alles eitel Sonnenschein. Wie schon viele Songwriter vor ihm, verarbeitet Dave Hosking in seinen Stücken auch Ernüchterung und kaputte Beziehungen, zum Beispiel in Three Headed Woman.

Während unserer Tour durch England im letzten Jahr hatte mir vorgenommen, häufiger während des Reisens zu schreiben. Und das war eine gute Entscheidung. Ich hatte da gerade eine gescheiterte Beziehung hinter mir, und ich hatte diesen Traum von einer dreiköpfigen Frau, die mit meinem besten Kumpel Sex hat. Als ich wach wurde, fühlte ich mich total elend und schrieb dieses Stück. Danach ging es mir dann wirklich viel besser.

It never rains in Southern California

Harlequin Dream funktioniert ein bisschen wie eine Tageslicht-Therapie. Man fühlt sich danach besser. Die warme Produktion und der verträumte, 70er-inspirierte Sound machen große Lust, den nächsten Flug nach L.A. zu buchen. Zu den Stränden am Pazfik, den Poolpartys und den Cabriofahrten mit heruntergelassenem Verdeck.

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