Album der Woche: DJ Shadow – The Mountain Will Fall

Mehr als nur der „Sample Guy“

„Endtroducing“ von DJ Shadow war 1996 das erste Album, das nur aus Samples bestand und kam ins Guinness-Buch der Rekorde. 20 Jahre später hat sich DJ Shadow von seiner typischen Arbeitsweise verabschiedet. Für sein fünftes Album „The Mountain Will Fall“ hat er größtenteils eigens kreierte Sounds verwendet.

Josh Davis alias DJ Shadow wollte nicht mehr nur der „Sample guy“ sein. Mitte der 90er hat der Produzent und DJ Instrumental-Hiphop als Kunstform etabliert. Mit seinen obskuren Fundstücken aus unzähligen staubigen Plattenkisten hat Shadow den Ausdruck „Cratedigging“ im Alltag verankert.

MPC raus, Ableton rein

Fünf Jahre sind seit seinem letzten Album The Less You Know The Better vergangen, für DJ Shadow Zeit genug um neue musikalische Perspektiven zu finden. Eine Reihe von DJ-Sets und die Zusammenarbeit mit Diplo haben ihn dabei inspiriert. Für The Mountain Will Fall hat er den vertrauten MPC-Sampler im Schrank gelassen und sich ausgiebig mit der Musiksoftware Ableton Live beschäftigt. Für Shadow war das eine ganz neue Erfahrung, Musik zu machen. Und so gibt es auf The Mountain Will Fall einige Stücke ohne ein einziges Sample. Sie bestehen stattdessen nur aus Sounds, die DJ Shadow extra für das Album eingespielt hat.

Das Ergebnis ist eine sehr eklektische Angelegenheit. Auf The Mountain Will Fall wechseln sich verwinkelte, düster anmutende Arrangements mit entspannt zurückgelehnten Stücken ab. Von hektischen Beats und E-Drum-Sounds bis zu Synthies, Gitarren und Holzbläsern, alles findet Verwendung. Es gibt Ambient und Dubstep-Momente, eine Kollaboration mit dem Komponisten und Pianisten Nils Frahm und auch den fast schon klassischen HipHop-Track.

Viele Ideen & Überraschungen

The Mountain Will Fall ist ein einfallsreiches, spannendes, und auch etwas verwirrendes Album. Man weiß nicht so genau, wo DJ Shadow hin will mit seinen vielen verschiedenen Ideen. Vergleichbar mit einem DJ-Set kombiniert er nach Lust und Laune Sounds und Stile. Wer möchte, kann zuhören und sich überraschen lassen.

Redaktion