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Mag die düsteren 80er: Drangsal. Foto: Jim Rakete
Mag die düsteren 80er: Drangsal. Foto: Jim Rakete

Album der Woche: Drangsal – Harieschaim

Der Pop-Provokateur

2013 hat Max Gruber alias Drangsal seine ersten musikalischen Gehversuche bei Soundcloud veröffentlicht. Mit seinem Mix aus Punk, Wave und Elektro galt er schnell als Geheimtipp. Sein Debütalbum trägt den etwas merkwürdigen Titel „Harieschaim“.

Jeder, der schon mal Gast bei einer 80er-Jahre-Party gewesen ist, kennt diesen Sound: reichlich Hall auf der Gitarre, ein trockener Bass, jede Menge Synthies und alles aalglatt produziert. Max Gruber alias Drangsal ist mit Anfang 20 definitiv kein Kind der 80er, lässt aber genau diesen Sound auf seinem Debütalbum Harieschaim wieder aufleben.

Anders sein um jeden Preis

Harieschaim klingt so, als wäre es ein Ort in Israel, es ist aber ein dialektaler Ausdruck für Grubers Heimatort Herxheim. Dort hat seine Liebe zu 80er-Jahre-Musik ihren Ursprung. Grubers Vater hat als Gastwirt gearbeitet und immer Mixtapes für die Kneipe aufgenommen, die der kleine Max auch anhören durfte. Später war er von Marylin Manson fasziniert, trug lange schwarz gefärbte Haare und lackierte Fingernägel. Gruber wollte schon damals anders sein – in einem kleinen Dorf in der Pfalz kein großes Problem. Dafür gab es Pausenkloppe und Rucksack im Mülleimer. Mit 18 zieht Gruber über Leipzig nach Berlin und beginnt Musik zu machen.

https://www.youtube.com/watch?v=9K_EI04QeJE

Mit Produzent Marcus Ganter bastelt Drangsal den Sound seiner Kindheit für die eigenen Songs nach. Das Tempo auf Harieschaim wird nur selten reduziert, tanzen lautet die Devise. In seinen Texten wechselt Drangsal gerne mal zwischen Deutsch und Englisch hin und her, sie sind persönlich, dabei aber nicht unbedingt tiefgründig. Seine Faszination für die dunkle Seite kommt in Songtiteln wie Hinterkaifeck durch, ein Ort der durch einen unaufgeklärten Mehrfachmord berühmt wurde.

Wenn du mich nicht magst, lass mich in Ruhe

„Love me or leave me alone“ – Drangsal will immer noch anecken und provozieren. Statt sich mit den Schulschlägern anzulegen, macht er das jetzt lieber mit retro-romantischen Popsongs. Und für alle, die vom 80er-Sound nicht genug bekommen können, ist Harieschaim die perfekte Partybeschallung.

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