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Ernste Texte, schmissige Musik: Everything Everything können beides. Foto: Sony Music.
Ernste Texte, schmissige Musik: Everything Everything können beides. Foto: Sony Music.

Album der Woche: Everything Everything – Get To Heaven

Die Text-Musik-Schere

Mit ihrer intelligenten Popmusik haben Everything Everything von Anfang an Fans und Kritiker begeistert. Jetzt erscheint das dritte Album. Mit „Get To Heaven“ will die Band – trotz der politischen Texte – die Leute zum Tanzen bringen.

Bisher hätten die Besucher auf ihren Konzerten oftmals rumgestanden und sich am Kopf gekratzt, erzählt Everything Everything-Gitarrist Alex Robertshaw. Das soll sich mit ihrem neuen Album Get To Heaven ändern. Und wenn man sich die erste Single Distant Past mit ihrem energiegeladenen Mitsing-Refrain anhört, wird ihnen das sicher gelingen.

Alles Schlechte aus den Nachrichten

Aber bei aller Radiohit-Tauglichkeit – Everything Everything haben sich glücklicherweise nicht in Richtung Stadionpop verabschiedet. Dafür sorgen schon die Texte, die sind nämlich alles andere als banal. Gewaltsame Konflikte, Extremismus, Krankheiten – alles Schlechte, das die Nachrichtenlandschaft 2014 hergegeben hat, hat die Band beeinflusst. Sei es der zweifelhafte Charme des ehemaligen UKIP-Vorsitzenden Nigel Farage oder junge Mädchen, die heimlich nach Syrien abhauen, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen – Everything Everything greifen in ihren Songs auf, was ihnen unter den Nägeln brennt.

https://www.youtube.com/watch?v=xavr2jD0UeU

Sehr deutlich wird diese Text/Musik-Schere auch im Titelsong Get To Heaven. Unbekümmert pfeift Sänger Jonathan Higgs eine kleine Melodie zu einem sonnig-tropischen Groove, während um ihn herum Chaos und Zerstörung herrschen.

Ernste Texte, positive Energie

Um ihre bitteren Texte in ein schmissiges Popkostüm zu kleiden, haben sich Everything Everything Stuart Price mit ins Boot geholt. Er hat den Raum mit positiver Energie gefüllt, sagt Gitarrist Robertshaw. Und das hätten sie auch gebrauchen können.

Get To Heaven ist ein überraschendes, dynamisches Werk über die dunklen Seiten unserer Zeit. Everything Everything warten mit komplexen Songstrukturen und dichten Texten auf, versüßt mit radiotauglichen Refrains. Sie bewahren sich Abenteuergeist und Einfallsreichtum und machen auf Album drei immer noch ziemlich großartige Popmusik, zu der man auch tanzen kann.

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