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Ihre freundliche Elektroband von nebenan: Hot Chip. Foto: Steve Gullick
Ihre freundliche Elektroband von nebenan: Hot Chip. Foto: Steve Gullick

Album der Woche: Hot Chip – Why Make Sense?

Die Hitlieferanten

Seit ihnen mit dem Song „Over and over“ der Durchbruch gelang, sind Hot Chip verlässliche Hitlieferanten. Ihre Mischung aus Elektronik, Indiepop und Soul füllt in jedem Club die Tanzfläche. In dieser Woche erscheint das nunmehr sechste Album der Londoner Band und darauf menschelt es sehr.

„Ersetze uns mit den Dingen, die den Job besser machen“ singt Alexis Taylor in „Huarache Lights“, dem ersten Song des neuen Hot-Chip-Albums Why Make Sense?. Hat die Jahrhunderte alte Angst der Menschheit, dass Maschinen uns ersetzen, jetzt also auch die Popmusik erreicht? So dramatisch ist es dann doch nicht. Und Hot Chip sind ja auch nicht gerade für ihre Technikfeindlichkeit bekannt. Sänger Alexis Taylor hat dabei eher an die etwas seelenlose Housemusik gedacht.

Es ging um so eine eher kalte, seelenlose Housemusik, die in letzter Zeit zum Mainstream geworden ist. Und ich dachte, ok, wenn das die Leute mögen, sollen sie es haben.

Soul und Menschlichkeit

Auf ihrem neuen Album haben Hot Chip einen ganz anderen Ansatz verfolgt: ihre Songs sollten so viel Soul und Menschlichkeit haben wie möglich. Dafür waren sie zum ersten Mal mit der kompletten Live-Band im Studio. Sie haben also ein richtiges Schlagzeug benutzt und auch den Gesang nicht bis zur Perfektion immer wieder aufgenommen, erzählt Keyboarder Joe Goddard.

Wir haben die Songs von Anfang bis Ende durchgespielt. Beim Gesang haben wir meistens den ersten Take genommen und ihn nicht wieder und wieder aufgenommen bis er vermeintlich perfekt war. Auf diese Weise bleiben die Songs lebendig. Perfektion in Musik beinhaltet meiner Meinung nach kleine Unregelmäßgkeiten. Und mit Computern ist es so einfach, alles Menschliche zu entfernen, dass die Songs am Ende perfekt aber irgendwie tot sind.

Freundlicher Mix aus Akustik und Elektronik

Ein funky Bass, Synthies, elektronische Blips und Blops und darüber Alexis Taylors charakteristischer Falsettgesang. Dieser Hot Chip-typische, freundlich-klingende Mix aus akustischen und elektronischen Elementen findet sich auch auf Why Make Sense?

Im Gegensatz zu früheren Alben wollten Hot Chip ihre Songs nicht so vollpacken. Sie wollten die Direktheit und Energie ihrer Live-Shows einfangen. Für Sänger Alexis Taylor bringt mehr Raum auch mehr Funkiness in die Songs.

Wir wollten dieses Mal etwas mehr Raum in der Musik lassen, dadurch klingt sie einfach funkier. In der Vergangenheit haben wir viele Platten gemacht, die sehr vollgepackt waren. Jetzt haben wir uns überlegt, wie man das beste aus den Songs rausholt. Wird er vielleicht lebendiger, wenn wir die Arrangements ein wenig ausdünnen? Aber das ist keine Regel, die auf jeden Fall immer gilt.

Besser als Maschinen

Das Ergebnis unterscheidet sich auch mit neuer Herangehensweise nicht radikal von schon bekanntem Hot Chip-Material. Mit Why Make Sense? haben Hot Chip aber auf jeden Fall bewiesen, dass Maschinen es definitiv nicht besser können, als sie selbst. Und das ist doch mal eine gute Nachricht.

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