Album der Woche: Jessie Ware – Tough Love

Musik gegen Herzschmerz

Sie sei die Sade des 21.Jahrhunderts – die englische Sängerin Jessie Ware hat bislang in ihrer Karriere alles richtig gemacht. Ihr Debütalbum „Devotion“ wurde für den Mercury Price nominiert. Jetzt erscheint der Nachfolger „Tough Love“.

„Wenn dein Herz in Millionen Teile zerspringt, nennt man das tough love„, haucht Jessie Ware im Titelsong ihres zweiten Albums. Wer dieser Tage an gebrochenem Herzen leidet, der sollte sich Jessie Ware anvertrauen bzw. ihrer Musik. Die ist wie eine gute Freundin, die zuhört, mit einem weint und die richtigen Worte zum Trösten findet.

Im Zentrum der Songs auf Tough Love steht die elegante, sinnliche Stimme von Jessie Ware. Die glamouröse Soulpop-Diva ist emotional, aber nicht schmalzig und kommt ohne Drama und Übertreibung aus.

Von der Background-Sängerin zum Popstar

Ihre ersten musikalischen Schritte machte Jessie Ware in der Londoner Underground-Szene. Vor ihrem ersten eigenen Album war die sie unter anderem auf den Tracks der Post-Dubstep-Produzenten SBSTRKT und Joker zu hören. Außerdem war sie Background-Sängerin bei Jack Peñate. 2012 erschien ihr Debütalbum Devotion, das prompt für den Mercury Preis nominiert wurde. Das viele Touren danach hat ihr Selbstvertrauen gegeben, sagt sie. Und das hört man: auf den neuen Songs wagt sie sich stimmlich in unbekannte Höhen vor.

Für Tough Love hat sich Jessie Ware Unterstützung von einer ganzen Armee von Kollaborateuren geholt. Darunter sind zum Beispiel Arctic Monkeys Produzent James Ford, Teenieschwarm Ed Sheeran aber auch Dev Hynes alias Blood Orange. Mit dem hat sie den Song Want Your Feeling geschrieben.

Subtil gegen Herzschmerz

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Mischung aus R&B-Balladen und Pop-Songs mit 80er Synthies, E-Drums und Streichern. Dazu singt Jessie Ware in ihrer typisch-reservierten Art.

Subtil und unaufdringlich schmeicheln sich die Songs auf Tough Love ins Ohr und setzen sich dort fest. Dank Jessie Ware ist der Herzschmerz ganz bestimmt bald vergessen.

Redaktion