Album der Woche | Maribou State – Kingdoms In Colour

Einmal um die Welt

Das Duo Maribou State versteht sich bestens darauf, Indiepop-Melodien mit elektronischen Beats zu kombinieren. Mit ihrem Debütalbum „Portraits“ sind sie einmal um den Globus getourt. Für ihr ihr zweites Album „Kingdoms In Colour“ haben sie sich von eben diesem Globus inspirieren lassen.

Das Album der Woche wird präsentiert von Dockin. Promo-Code: detektor10


Portugal, Indien, Australien und noch viele Länder mehr haben Maribou State besucht, um ihr erstes Album Portraits bekannt zu machen. Dort haben sie aber nicht einfach nur ihre Songs gespielt, sie sind durch Lissabon, Sydney und Delhi gezogen und haben Geräusche, Menschen, Musik und vielens andere aufgenommen. Diese Field Recordings haben ganz entscheidend das zweite Album Kingdoms In Colours inspiriert.

Keine typischen Laptop-Produzenten

Maribou State sind Chris Davids und Liam Ivory aus Herfordshire, einem ländlich-idyllischen County nördlich von London. Dort haben sie schon mit 16 in Bands gespielt und sich in verschiedenen Musikstilen ausprobiert. Als sie einen Song der Band Hadouken remixen und dafür auch noch bezahlt werden, verfestigt sich bei den beiden der Plan, Karriere im Musikbusiness zu machen. Ihre ersten EPs werden von Radio-DJs wie Zane Lowe und Gilles Peterson gespielt. Sie wussten schon damals: Maribou State sind nicht die typischen Laptop-Produzenten. Sie vereinen Live-Instrumente und Handwerk mit elektronischen Elementen und das lässt ihre Stücke lebendig werden.

Eigentlich wollten Maribou State den Nachfolger zu Portraits wieder in ihrem selbstgebauten Studio namens „The Shack“ aufnehmen. Aber irgendwie wollte der kreative Flow nicht so richtig kommen. Und statt nur nach innen zu schauen, wandten sie den Blick nach außen. Sie unternahmen Ausflüge und stellten aus ihren gesammelten Field Recordings Klangcollagen zusammen. Daraus entstanden die Stücke für Kingdoms In Colour.

Field-Recordings als Basis

Das Maribou State-typische euphorische Songwriting findet man auch Kingdoms In Colour. Eine weitere Bekannte ist die Sängerin Holly Weaver, deren Stimme zwischen Samples und Live-Instrumente gewebt ist. Zum Beispiel in dem Stück Nervous Tics. Darin taucht auch ein Sample auf, in dem die Band das traditionelle chinesische Saitensinstrument Guzheng spielt. Gefunden haben sie das in einem Laden in Peking. Zusammen mit den Texandern von Khruangbin kombinbieren sie Breakbeats mit Vintage-Surf-Riffs in dem Stück Feel Good.

In zehn Songs einmal um die Welt könnte das Motto von Kingdoms In Colours sein. Fest verwurzelt im Downtempo ist Maribou State die Öffnung nach außen und die Einbeziehung verschiedenster Einflüsse großartig gelungen.

Redaktion