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Mag Konzeptalben: Micronaut. Foto: Creative Eclipse
Mag Konzeptalben: Micronaut. Foto: Creative Eclipse

Album der Woche: Micronaut – Forms

Wie klingt ein Dreieck?

Die Alben von Stefan Streck alias Micronaut haben immer ein großes Thema: mal geht es um Gewürze, mal um verschiedene Fischarten, mal um Begriffe aus der Fotografie. Auf seinem neuen Album „Forms“ widmet sich Micronaut geometrischen Formen wie Dreieck, Kreis und Trapez.

Wie klingt ein Kreis, ein Dreieck oder eine Ellipse? Vielleicht so wie auf dem neuen Album von Stefan Streck alias Micronaut. Seit 2011 macht Streck als Micronaut elektronische Musik, vorher hat er in Emo- und Grindcore-Bands Gitarre gespielt. Seine Micronaut-Alben und EPs sind konzeptartig angelegt, mal sind Gewürze das Thema, mal Fische, oder eben geometrische Formen. Dabei geht es Micronaut aber weniger um den tatsächlichen Inhalt des Songs, er findet, dass die Wörter einfach gut klingen.

Es war nicht so, dass ich mir einen Begriff überlegt und dann das Lied gemacht habe. Wenn so ein Album entsteht, dann setze ich mich nicht hin und denke: Heute fange ich mit dem ersten Lied an. Ich mach jeden Tag Musik, aber ich mach nicht jeden Tag ein Lied. Ich mach immer nur Stellen und übe viel und probiere viel rum. Dann habe ich irgendwann so 30 Skizzen und davon kristallisieren sich einige raus, bis am Ende zehn, elf oder zwölf Lieder fertig sind. Ich denke dann: Okay, diese Form passt dazu. Aber das Lied ist zuerst da.

Micronaut Euphorische Achterbahnfahrt

Aus verspielten Beats, minimalistischen Lyrics und einem weiten Spektrum an elektronischen und analogen Sounds formt Micronaut seine Stücke. Einfache Klangmuster steigern sich in wenigen Takten zu euphorischen Achterbahnfahrten. Es geht darum, Emotionen hervorzurufen, erzählt er.

Ich mag Stereolab und die Jaga Jazzists oder auch frühere Helden wie Dinosaur Jr. Natürlich versuche ich nicht, diese Musik nachzuspielen. Das Gefühl, was ich habe, wenn ich deren Musik höre, das greife ich auf und will dieses Gefühl auch mit meiner Musik erzeugen.

Forms klingt lebendig, dazu beigetragen haben auch die vielen live eingespielten Instrumente wie Klavier, Querflöte, Gitarre, Bass und jede Menge Percussions. Besonders begeistert war Micronaut aber vom Theremin. Das Theremin ist ein elektronisches Instrument, das 1920 erfunden wurde. Darauf werden ohne Berührung Töne erzeugt.

Ich fand das schon immer faszinierend. Irgendwann hatte ich mal Kohle übrig und habe mir eins gekauft. Dann konnte ich damit erst mal nur Krach machen, nicht spielen. Dann hab ich mir angeschaut, wie man das üben kann. Aber bis ich das so drin hatte, wie es jetzt ist, hab ich sicher zwei Tage gebraucht. Man schwimmt immer so auf den Ton rauf, und man muss genau hinhören, das ist total schwer.

Gesamtkunstwerk zwischen Elektronika und Pop

Auch wenn wir jetzt immer noch nicht genau wissen, wie ein Dreieck oder ein Kreis klingt, mit Forms ist Stefan Streck alias Micronaut ein energiegeladenes Gesamtkunstwerk aus Elektronica und Pop gelungen. Und das kann man übrigens auch auf jeder Betriebsweihnachtsfeier spielen.

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