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Transgender-Rapper Mykki Blanco. Foto: Promo.
Transgender-Rapper Mykki Blanco. Foto: Promo.

Album der Woche: Mykki Blanco – Mykki

Exzentrisch, schrill, Mykki

Mykki Blanco ist das weibliche Alter Ego des New Yorker Performancekünstlers Michael Quattlebaum Jr. Als Mykki Blanco hat er seit 2011 Mixtapes und EPs zwischen Hip-Hop und experimenteller Elektronik veröffentlicht. Blanco gilt als Pionier des queeren Hip-Hop. Jetzt erscheint das Debütalbum „Mykki“.

Michael Quattlebaum Jr. hat sich schon viele Male verwandelt. Schon als Kind hat er geschauspielert und als Teenager ein Kunstkollektiv gegründet. Mit 16 ist er von zu Hause weggelaufen und nach New York City gezogen. Er hat Stipendien von zwei renommierten Kunsthochschulen bekommen, es an diesen aber nicht lange ausgehalten. 2011 hat er einen Gedichtband veröffentlicht und unter dem Namen „No Fear“ Musik gemacht. Die Figur Mykki Blanco war zuerst ein Teenage-Drag-Rapper für ein Videokunstprojekt. Quattlebaum hat dann aber mehr und mehr Zeit in die Figur investiert und auch eine Weile als Transgender-Frau gelebt.

Lil‘ Kim und Riot Grrrl

Inspiration hat sich Mykki Blanco unter anderem von Lil‘ Kim, der Riot-Grrrl-Bewegung und Lauryn Hill geholt. Seit 2012 hat Blanco Mixtapes und EPs veröffentlicht und sich damit in New Yorks Hip-Hop-Undergroundszene einen Namen gemacht. Mit dem Album Mykki macht er beziehungsweise sie jetzt den nächsten Schritt.

https://www.youtube.com/watch?v=cNGR4ciDmTA

Mal mit dunkelblonder Langhaarperücke und schwarzem Spitzenkleid, mal mit Fetischaccessoires wie Handschellen Mykki Blanco überschreitet nicht nur was ihr Styling angeht Grenzen. Auch musikalisch ist Mykki eine Mischung aus unterschiedlichsten Genres. Cloud-Rap, Dancehall, Grime werden zu einer zumeist melancholischen und düster-komischen Mischung.

Kurz, aber opulent

Mykki ist zwar nur 37 Minuten lang, aber die Songs quellen über vor kulturellen Referenzen und Anekdoten: Snapchat, Designerlabels, drohende Isolierung durch Social Media und Liebe im Drogenrausch. In dem Song High School Never Ends geht es um Rassismus. Mykki Blanco macht daraus eine „Romeo und Julia“-Story: ein Skinhead und ein schwarzer Transgender-Mann verlieben sich und treffen sich heimlich.

Mykki von Mykki Blanco ist exzentrisch und überraschend, eine Albumwundertüte, die sich erst nach mehrmaligem Durchhören erschließt. Großes Kino!

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