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Mehr Gitarre, weniger Synthiespielereien bei Ratatat. Foto: Asger Carlsen
Mehr Gitarre, weniger Synthiespielereien bei Ratatat. Foto: Asger Carlsen

Album der Woche: Ratatat – Magnifique

Schwimmen gegen die Schreibblockade

Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Albums von Ratatat vergangen. Jetzt meldet sich das Electrorock-Duo aus Brooklyn mit seinem fünften Album „Magnifique“ zurück. Ob die Musik hält, was der Titel verspricht?

Ratatat hatten sich in eine kleine Hütte am Strand von Long Island eingemietet, um Stücke zu schreiben. Aber die Küche war so dreckig und hässlich, da mussten sie einfach was tun. Also haben Evan Mast und Mike Stroud ein paar Gesichter gezeichnet, von ausgedachten Charakteren, aber auch von Roy Orbison und Al Pacino. Mit diesen Schwarz-weiß-Zeichnungen haben sie die Küchenwand dekoriert. Und sie sind auf dem Albumcover von Magnifique gelandet, das aussieht wie eine Mischung aus Revolver und Sgt. Peppers Lonely Heartsclub Band.

Perfektionismus vs. Jamaika

Musikalisch begeben sich Ratatat auf Magnifique quasi zurück zu ihren Wurzeln. Das bedeutet weniger Synthie-Spielereien, mehr Gitarre, Bass und Schlagzeug. Bei ihren vorhergehenden Alben namens LP3 und LP4 hatten sie zum ersten Mal Zugang zu vielen unterschiedlichen Instrumenten. Da konnten sie einfach nicht widerstehen und haben einfach alles auf einen Haufen geworfen und hinterher sortiert. Dieses Mal sind sie etwas planvoller an die Sache herangegangen. Das hat zwar länger gedauert, vier Jahre um genau zu sein, aber die beiden sind nun mal Perfektionisten. Ihr Perfektionismus hat sogar zu einer Schreibblockade geführt. Glücklicherweise hat sie ein Freund in sein Haus auf Jamaika eingeladen. Dort haben sie mit Hilfe regelmäßigem Schwimmens im Meer die Blockade überwunden.

Ratatat haben ihre Songs dieses Mal nicht um die Beats herumgebaut, auf Magnifique stehen die Melodien im Mittelpunkt. Am Ende ihrer Schreibsessions hatten sie über 50 Tracks zur Auswahl, von denen es 14 auf das Album geschafft haben. Songs wie Abrasive erinnern im besten Sinne an Daft Punk oder Air – locker und melodisch, aber mit ausreichend Biss.

Sehnsuchtsvolles Jammern und luftige Coolness

Außerdem haben Ratatat auf Magnifique die Pedal-Steel für sich entdeckt. Dieses Instrument kennt und nutzt man vor allem in der Countrymusik. Sein sehnsuchtsvolles Jammern fügt sich aber auch wunderbar in die luftige Coolness der Stücke auf Magnifique ein.

Am Schluss tragen Ratatat noch mal richtig dick auf, sie covern den Song I Will Return von 1971. Das war der einzige Hit des britischen Musikers Springwater. In Sachen Schmalz und Pathos steht ihre Version dem Original um nichts nach, der perfekte Stehblues-Rausschmeißer für jede Gartenparty. Aber auch alle anderen Songs auf Magnifique eignen sich hervorragend als Soundtrack für laue Sommerabende.

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