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Vorsichtiges Sound-Update bei Real Estate. Foto: Shawn Brackbill
Vorsichtiges Sound-Update bei Real Estate. Foto: Shawn Brackbill

Album der Woche: Real Estate – In Mind

Tagträumen in der Vorstadt

Auf Real Estate kann man sich verlassen. Seit 2009 spielt die Band aus New Jersey 60s-Gitarrenpop zwischen den Byrds und den Beatles. Und zwar richtig gut. Auch ihr viertes Album „In Mind“ bewegt sich auf diesen Pfaden, aber Real Estate verpassen sich auch ein vorsichtiges Sound-Update.

Abbey Road von den Beatles ist das Lieblingsalbum der zweijährigen Tochter von Real-Estate-Sänger Martin Courtney. Und wie das so ist mit Lieblingsalben, man muss sie immer und immer wieder anhören. Das haben Courtney und seine Tochter getan und so haben auch ein paar Abbey-Road-Referenzen ihren Weg auf das neue Real-Estate-Album In Mind gefunden. Am deutlichsten in dem Stück Two Arrows, Real Estates Hommage an den Beatles-Song I Want You (She’s So Heavy).

Unaufdringliche Klangexperimente

Verzerrte Gitarren und minutenlanges Jammen wie in Two Arrows – auf In Mind wagen sich Real Estate vorsichtig aus ihrer Wohlfühlzone der gekonnt klimpernden Gitarren und schönen Melodien heraus. Auch ein bisschen Drumcomputer und eine zarte Synthiefläche tauchen auf, aber die klanglichen Experimente sind kurz und unaufdringlich.

https://www.youtube.com/watch?v=VUFr4SK1-l4

Geschrieben hat die Songs Martin Courtney, nachdem er mit seinem Soloalbum Many Moons fertig war. Wenn er an einem Text arbeitet, stellt er sich immer zuerst eine Landschaft oder einen Ort aus seiner Erinnerung vor und beschreibt ihn, erzählt er in einem Interview. Und tatsächlich scheint man immer mit ihm aus dem Fenster eines Vorstadthauses auf die umliegende Natur zu schauen, mit goldenem Sonnenschein, grünen Wiesen und einem Bach oder Fluss. Aber dieses malerische Umfeld bereitet ihm keine richtige Freude, wenn er zum Beispiel wie im Song White Light vergeblich auf die Liebste wartet.

Leichtfüßiger Gitarrenpop

Gitarrist Matt Mondanile hat die Band nach ihrem letzten Album Atlas verlassen, um sich ganz auf sein Projekt Ducktails zu konzentrieren. Auf ihren charakteristischen, perlenden Gitarrensound hat das aber keine Auswirkung und mit Julian Lynch haben Real Estate einen adäquaten Ersatz gefunden.

Real Estate erfinden weder sich noch das Rad neu. Vielmehr machen sie auf In Mind das, was sie am besten können: freundlich-leichtfüßigen Gitarrenpop, der zum Frühstück am Sonntagvormittag genauso gut passt wie zum Tagträumen in der Vorstadt.

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