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Bild: Foto: | Alex Lake

Album der Woche | Thom Yorke – Anima

Mensch und Maschine

Auf seinem dritten Soloalbum „Anima“ beschäftigt sich Radiohead-Frontmann Thom Yorke mit dem Konflikt zwischen Mensch und Maschine.

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Das Album der Woche wird präsentiert von Dockin. Promo-Code: detektor.fmDockin10


Vor kurzem konnte man in der Londoner U-Bahn eine seltsame Werbeanzeige lesen: Eine Firma namens Anima Technologies hätte eine Kamera entwickelt, mit der man vergessene Träume zurückholen könne. Darunter eine Telefonnummer. Wer diese anrief, bekam statt des versprochenen Service eine kryptische Nachricht, dass die Firma nicht mehr existiert und am Ende ein Stück des Songs Not The News. Zu finden auf dem neuen Soloalbum von Thom Yorke namens Anima.

Angstzustände und Schreibblockade

Träume, Albträume und Schlafwandeln spielen auch auf dem Album eine wichtige Rolle. Das geht mit dem Titel los, der bezieht sich auf Begriffe des Schweizer Psychiaters Carl Gustav Jung. Dieser hat sich intensiv mit Traumwelten und dem Unterbewussten beschäftigt. Auch Yorke hat sich mit Träumen und Schlafen auseinandergesetzt. Die Songideen sind von einer Phase geprägt, in denen der 50-Jährige unter Angstzuständen und Schreibblockaden gelitten hat. Und so klingt die Musik auch.

https://www.youtube.com/watch?v=IZfCj7tuZ-E

Wabernde Synthiebässe und -flächen, nervös hüpfende Beats, ausfransende Klangschlieren und geisterhafter Gesang kreieren eine traumgleiche Atmosphäre. Mal schwebt ein retrofuturistischer Kraftwerk-Synthesizer durch das Stück, mal eine von Tuareg-Blues inspirierte tranceartige Gitarre. Yorke hat seinem langjährigen Produzenten Nigel Godrich erste Skizzen geschickt, die der dann zu Loops und Samples weiterverarbeitet hat. Danach hat der Sänger die Vocals hinzugefügt und beide haben dann die Songs fertiggestellt. Wobei klassische Strophe-Refrain-Strophe-Strukturen vermieden werden.

Warum sprichst du nicht mit mir?

Dazu singt Yorke bruchstückhafte Zeilen in seiner typischen, immer leicht jammernden Art. Es geht um Verlust, Nostalgie und Geister der Vergangenheit. Und immer wieder sind die Worte kaum zu verstehen, weil die Stimme mehr und mehr zum Teil des Hintergrundgewabers wird. Doch manchmal geht es auch ziemlich direkt zu, zum Beispiel in The Axe, wenn er singt „Goddammed machinery / why don’t you speak to me? / One day I am gonna take an axe to you“.

Begleitend zur Musik ist auch ein gleichnamiger Kurzfilm des Regisseurs Paul Thomas Anderson erschienen, den man sich auf Netflix anschauen kann. Aber auch ohne diesen Film ist Anima von Thom Yorke in seiner Düsternis und mit seinen dystopischen Visionen ein berührendes, ein aufwühlendes Album.

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