beat! – Ausgabe 01/2011

Das Hip-Hop Jahr 2011, das neue Album von Ghostface Killah und unsere Hip-Hop-News

Premiere! In der Januar-Ausgabe unseres Hip-Hop-Magazins spricht Dirk Jostes u.a. mit Juice-Chefradekteur Stephan Szillus über das Hip-Hop-Jahr 2011, kürt „Apollo Kids“ von Ghostface Killah zum Album des Monats und klärt uns über die Herkunft des Samples aus „Fu-Gee-La“ auf. Alle Infos, die Playlist und die Sendung zum Nachhören gibt es hier.

Die Sendung als Podcast:

Playlist

01. DJ Jazzy Jeff Feat. Baby Blak & Pauly Yamz – For The Love Of The Game (aus The Magnificent)
02. Dr. Dre Feat. Snoop Dogg & Akon – Kush (aus Detox)
03. Masta Ace – Good Ol’ Love (aus Long Hot Summer)
04. Marteria – Endboss (aus Zum Glück in die Zukunft)
05. Teena Marie – Oooh La La La (aus Teena Marie – Love Songs)
06. DJ Thomilla & Afrob – Get Up! (aus Genuine Draft)
07. KanYe West Feat. Pusha T – Runaway (aus My Beautiful Dark Twisted Fantasy)
08. Ghostface Killah Feat. Raekwon, Cappadonna & U-God – Ghetto (aus Apollo Kids)
09. Harris – Nur ein Augenblick (aus Der Mann im Haus)
10. Gang Starr – Just To Get A Rep (aus Step In The Arena)
11. Aceyalone Feat. Bionik – The Lonely Ones (aus The Lonely Ones)
12. Drake – Best I Ever Had (aus So Far Gone, Mixtape)

Interview mit Juice-Chefredakteur Stephan Szillus über das Hip-Hop Jahr 2011

Album des Monats: Ghostface Killah – Apollo Kids

Ghostface Killah ist wieder da. Mit seinem insgesamt neunten Studio-Album kehrt das Wu-Tang-Mitglied aus Staten Island, New York zurück zu den Wurzeln. Auf Apollo Kids gibt es zwölf Tracks mit vielen 70s Soul-Samples und etlichen Gastauftritte. Zu hören sind seine Kumpels vom Clan. Unter anderem geben sich GZA, Cappadonna und natürlich sein alter Homie Raekwon die Ehre. Es sind aber auch andere Rapper mit am Start, wie zum Beispiel Joell Ortiz, The Game, Busta Rhymes oder Black Thought von den Roots.

Ghost kehrt auf Apollo Kids dem eher R&B-orientiertem Sound des letzten Albums größtenteils den Rücken. In seinem Neuling steht nun der Hip-Hop wieder mehr im Vordergrund. Trotzdem klingt die Platte nicht mehr so ungeschliffen und experiementierfreudig wie die ersten Wu-Tang- oder Ghostface-Scheiben. Die Hip-Hop-Welt kann ein Ghostface Killah auch nicht mehr neu erfinden – muss er auch nicht. Tony Starks, wie der 40jährige auch genannt wird, zeigt trotzdem bei vielen Songs, reimtechnisch sein ganzes Können – besonders, wenn er solo und ohne Unterstützung rappt. Wie bei dem treibendem Starkology.

Der Hörer bekommt mit Apollo Kids ein sehr gutes Hip-Hop Album geboten: Viele Straßengeschichten und musikalisch abwechslungsreiche Produktionen unter anderem von Pete Rock, Scram Jones, Frank Dukes und Anthony Acid. Eine Platte ohne viel Schnörkel und glücklicherweise ohne die üblichen R&B-Features. Allerdings hätte man das eine oder andere Soul-Sample kreativer verwenden können – ab und an werden einige Klassiker zum Teil ein wenig lieblos verwurstet.

Mit etwas mehr als 40 Minuten Spielzeit ist Apollo Kids für heutige Verhältnisse ein nicht gerade langes Album. Trotzdem stört diese Tatsache überhaupt nicht. Ghost hat mit Apollo Kids auf jeden Fall eine erste Duftmarke für 2011 gesetzt. In diesem Jahr will der MC nämlich mit Blue & Cream und Surpreme Clientele Two zwei weitere Soloalben rausbringen.

Hip-Hop-News

Shyne will Hip-Hop ohne Flüche.

Nach zehn Jahren Knast will der 32-Jährige nun mit „sauberer“ Rap-Musik Millionen machen und sein Geld für wohltätige Zwecke einsetzen. Mittlerweile kritisiert er die rappende Kollegen auch dafür, dass sie das Straßenleben glorifizieren. Shyne lebt jetzt als ultra-orthodoxer Jude in Israel und hat schon kurz nach seiner Entlassung einen Plattendeal mit Universal unterschrieben. Im Frühling sollen zwei neuen Alben von ihm erscheinen. Außerdem plant er eine Tour. Shyne wurde in den 90ern von Sean „Diddy“ Combs entdeckt. Als der Rapper 1999 in New York mit seinem Mentor eine Disco besuchte wurde er in eine Schießerei verwickelt und fuhr dann wegen versuchten Mordes für zehn Jahre ein.

Lil‘ Jon hat Probleme mit der US-Steuerbehörde.

Unser aller Lieblingsschreihals soll über eine halbe Millionen Dollar an Steuern nicht gezahlt haben, berichtet die „Detroit Times“. Bereits im letzten August wurde wegen Steuer-Schwierigkeiten sein Haus beschlagnahmt. Lil‘ Jon ist übrigens nicht der einzige Hip-Hop-Star, dem es finanziell nicht ganz so gut geht. Unter anderem sollen auch Nas, Swizz Beatz und Young Buck Steuerschulden haben.

Will Smith will „Annie“- Remake drehen.

In dem Musicalfilm soll seine Tochter Willow die Hauptrolle spielen. Bisher hat die Zehnjährige als Sängerin bei Jay-Zs Label Roc Nation auf sich aufmerksam gemacht. Das Original des Films stammt aus dem Jahr 1982. Dabei geht es um ein Waisenmädchen, dass unbedingt eine Familie will und unter der Direktorin des Waisenhauses zu leiden hat. Schon im letzten Jahr stand Will Smith Sohn Jayden in dem „Karate Kid“-Remake vor der Kamera. Nu‘ ist offenbar das Töchterchen dran.

Redaktion