Beat!Beat!Beat! debütieren mit “Lightmares”

Bis vor Kurzem brauchten die vier Jungs von Beat!Beat!Beat! noch eine schriftliche Erlaubnis ihrer Eltern, um ihre eigenen Konzerte spielen zu dürfen. Die Band war noch nicht volljährig, füllte aber schon die Clubs. Jetzt erscheint ihr Debutalbum „Lightmares“.

Der Ritterschlag kam, als die vier Jungs noch nicht mal ein Album veröffentlicht hatten und statt im Studio, mitten in den Vorbereitungen ihres Abis saßen: Der britische NME bezeichnete Beat!Beat!Beat Ende letzten Jahres als die deutsche Antwort auf die Foals.

Das war verrückt, weil man ja auch die Resonanz der größtenteils englischsprachigen Leser sehen konnte.  Das ist was anderes als gutes Feedback in Köln zu bekommen, wenn dann jemand aus Brighton oder London schreibt: „Ich hätte nicht gedacht, dass das eine deutsche Band ist. Schön, wenn dass für manche so grenzübergreifend klingt. Manche hören da Sachen, die sich nicht festlegen lassen auf „klingt deutsch“ oder „klingt unheimlich jung“.

Die Geschichte von Beat!Beat!Beat! klingt nach Traumstart: Sie lernen sich kennen als sie 16 sind und beschließen eine Band zu gründen. Ihre ersten Konzerte führen sie auf die Bühnen von Dorffesten in und um die Kleinstadt Viersen. Neben einem Haufen Metal- und Skabands sind sie in ihrer Gegend an der holländischen Grenze die Exoten:

Wir haben am Anfang noch Musik gemacht, die viel elektronischer war und hatten den Ruf der Partyband. Am Ende haben wir immer das Publikum auf die Bühne geholt. Da ging’s nicht darum, ob man uns mag. Die Leute hatten Bock drauf. Wir sind da rausgewachsen, aber die Leute dann nicht so.

Rausgewachsen vor allem auch, weil den ersten Dorffesten ganz schnell Konzerte in Städten wie München und Köln folgten. Dort entdeckte sie Larry Reid, der Gitarrist der Cinematics und nahm mit den Jungspunden ihre erste EP auf. Stars brachte ihnen das Lob des NME ein. Mit ihrem Debütalbum Lightmares geben sie den Titel der Partyband nun endgültig ab. Tanzbar und grooveorientiert ist ihre Musik immer noch. So sind die drei Ausrufezeichen in ihrem Namen auch durchaus als Statement zu verstehen.

Lightmares ist ein Konzeptalbum zum Thema Weltall geworden. Und um dem nicht nur textlich sondern auch in den Melodien Rechnung zu tragen, gibt sich die Band äußerst experimentierfreudig. Eine leere Glasflasche dient als Percussion-Ersatz und die Effektgeräte werden in alle Richtungen ausgereizt. Lightmares orientiert sich am New Wave der Klaxons, genauso wie am gitarrenlastigen Britpop der Arctic Monkeys.

Neu ist das alles nicht, was Beat!Beat!Beat! da präsentieren. Dennoch beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Viersener gerade mal knapp 20 sind und noch am Anfang stehen. Und dass sie wesentlich mehr können, als Clubgänger zum Zappeln zu bringen, beweist die Band in der sprichwörtlich letzten Sekunde in einem Hidden Track. Beat!Beat!Beat! kommen auch sehr gut ohne Strom aus.