“Die besten Popsongs sind die düsteren” – Kat Frankie im Gespräch

Wer das neue Kat-Frankie-Album hört, könnte meinen, diese Frau steckt knietief in der Depression. Ein bisschen Melancholie hier, düstere Texte da, schmale Instrumentierung dort. Aber der Anschein trügt: Kat Frankie ist so glücklich wie selten. Auch wegen des neuen Albums.

Seit acht Jahren lebt die gebürtige Australierin Kat Frankie schon in Berlin. 2007 entstand hier ihr erstes Album Pocketknife. Please Don’t Give Me What I Want ist Langspieler Nummer drei und der erste, der genauso klingt, wie der Sound in ihrem Kopf, sagt Frankie im Interview. Das Album ist komplexer und abwechslungsreicher geworden als seine Vorgänger. Frankie fand Inspiration in alten Gershwin-Musicals, griff Textideen bei Sherlock Holmes auf und experimentierte mehr denn je mit ihrer großartigen Stimme. Die, sagt sie, sei ihr wichtigstes Instrument. Das Stück Frauen verlassen zum Beispiel besteht nur aus Stimmsamplen.

Aber auch an anderen Stellen hat Frankie Neues ausprobiert. Zum Beispiel mit einer Bina. Francesco Wilking, Sänger von Tele und mit Frankie befreundet, hat aus seinem letzten Indienurlaub dieses Akkordeon-ähnliche Instrument mitgebracht. Frankie war so begeistert, dass sie damit und darüber ein Lied geschrieben hat. Im Interview erzählt sie, worum es auf Please Don’t Give Me What I Want geht, warum Musik immer traurig sein muss und warum es manchmal besser ist, nicht all das zu bekommen, was man sich wünscht.