Impressionen vom Radiokonzert mit Touchy Mob & Mohna

Innehalten und Staunen – es waren die ruhigen Töne, die am vergangenen Mittwoch das detektor.fm-Studio voll und ganz einnahmen, beim Radiokonzert mit Touchy Mob & Mohna.

Schon bei Ankunft der Künstler wird klar – dieser Abend ist musikalisch auf Reduktion angelegt. In einem alten Golf sind Touchy Mob und Mohna unterwegs – Gitarre, Piano und Verstärker passen locker in den kleinen Kofferraum. Ludwig Plath alias Touchy Mob entscheidet sich, den Laptop heute mal wegzulassen und ein komplett akustisches Set zu spielen. Wer ihn sonst als Remixer für Bands wie Hundreds oder Talking To Turtles kennt, erlebt hier sein Aha-Erlebnis: Der bärtige Berliner kann nicht nur vertrackte Electronica, sondern auch leidenschaftlichen Songwriter-Folk.

Bei Mohna wird es gefühlt noch eins, zwei Dezibel leiser. Jeder Tasten-Anschlag ist hörbar. Man meint seinen Sitznachbarn atmen zu hören. Die Sängerin von Me Suceeds hat das Klavier für sich entdeckt. Da sei eine Liebe entfacht, wie sie sagt. Die Ehrfurcht im Raum scheint spürbar, als ihre kindlich verspielte Stimme das erste Mal ertönt, zuweilen zerbrechlich wirkt, um sich im nächsten Moment aufzubäumen und schließlich wieder in sich zusammenzufallen. „All cats are black at night, someone said / and you are the blackest I know“ singt Mohna. Ein Metronom gibt manisch den Takt vor und klickt noch ein bisschen weiter als das Piano verstummt. Für einen kurzen Moment erfüllt Stille den Raum, fast wie ein nebliger Schleier, bis der Applaus einen wieder zurückholt, zum Radiokonzert bei detektor.fm.

Das komplette Konzert wird am Sonntag, den 24.10. von 18 – 19 Uhr und am Montag, den 25.10 von 13-14 Uhr im Wortstream wiederholt.

Die Impressionen des Abends zum Nachhören:

… und zum Nachsehen:

 

Redaktion