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Miss Tiny
Foto: Holly Whitaker

Keine Angst vor Hits

Vetraue dem Unbekannten

Manege frei für Rolf Blumigs drittes Album „Zirkus Blumig“, Dan Carey hat ein eigenes Projekt namens Miss Tiny und U.S. Girls‘ Meg Remy benutzt auf „Bless this mess“ Milchpumpensounds. Außerdem: die Sonderfolge Tracks & Traces mit BAFTA-Gewinner Hauschka. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Die Alben der Woche

U.S. Girls – Bless This Mess

Meg Remy steckt hinter dem Projekt U.S. Girls mit dem sie schon seit 2007 experimentelle Popmusik mit unterschiedlichsten Einflüssen macht – von Lofi-Bedroom-Produktionen bis zur achtköpfigen Band hat sie schon einiges durchgespielt: 60ies Girlgroup, Synthiepop, Soul, elektronische Musik. Für ihr achtes Album „Bless This Mess“ hat sie den Funk entdeckt und ist außerdem Mutter von Zwillingen geworden, was natürlich auch ihre Musik beeinflusst. Zum Beispiel hat sie für den Song „Pump“ das Geräusch ihrer Milchpumpe gesampelt. Das Ergebnis ist eine Mischung aus funky Pop, Downtempo, Disko, 80er-Synthiepop und auch mal ein paar angezerrten Gitarren.

Rolf Blumig – Zirkus Blumig

Rolf Blumig hat bislang mit einer anarchischen Mixtur aus Death Metal-Riffs, 50ies-Schlager, Funk und Pop auf sich aufmerksam gemacht. Kunterbunt geht es auch auf seinem dritten Album „Zirkus Blumig“ zu. Vorbild für das Album war nach Angaben des Künstlers die „muffige Studioraumästhetik“ von Rockplatten aus den 70ern wie „77“ von den Talking Heads. Zusammen mit Olaf O.P.A.L. hat er die Quirkyness seiner Musik eingefangen, die auch von Patti Smith, Neil Young und David Bowie beeinflusst ist. Dazu assoziiert Blumig in den Texten frei von der Leber weg. Es geht um Masochismus, Coming-Of-Age-Themen und Blumigs eigener Utopie.

Miss Grit – Follow the Cyborg

Miss Grit ist die in New York lebende koreanisch-amerikanische Musiker:in Margaret Sohn. Miss Gritt hat schon zwei hochgelobte EPs veröffentlicht: „Talk, Talk“ und „Impostor“, auf denen sich die nicht-binäre Künstler:in mit der eigenen Identität auseinandersetzt. Dieses Thema verfolgt sie auch auf ihrem Debütalbum „Follow the Cyborg“, denn was sind Geschlecht, Ethnie, Sexualität und Religion, wenn wir alle zur Hälfte Roboter sind? Die Musik ist aber nicht futuristisch, eher zeitgenössisch mit Keyboards, Gitarren, Elektro-Spielereien, Percussions und leichtfüßigen Melodien.

Neu auf der Playlist

ENNY – No More Naija Men

2020 war für die britische Rapperin ENNY trotz Corona-Ausbruch wohl nicht das schlechteste Jahr. Denn im Winter erschien damals ihr Song „Peng Black Girls“ in einer Version mit Jorja Smith. Mit dem Feature war ihr die große Aufmerksamkeit sicher und dem Durchbruch folgte ein Jahr später ihr Debütalbum “Under 25”. Jetzt kündigt sich mit der Single “No More Naija Men” ihr neues Album an. In dem Song behandelt sie, dass sie durch ist mit nigerianischen Männern, da die alle “mad” seien. “A mad ting” könnte auch der oder die eine Brit:in über den Song selbst sagen. Zwischen selbstgerechter Abrechnung und soften Drums verspricht ENNY eine gute zweite Platte.

Miss Tiny – The Sound

Während die meisten Produzent:innen eher im Hintergrund bleiben, ist der Brite Dan Carey einer der wenigen, der sich selbst als Marke etablieren konnte. Kae Tempest, Grimes, Wet Leg, Fontaines D.C. – die Liste an wichtigen Produktionen aus seiner Feder ließe sich ewig weiterführen. Das scheint ihm jetzt aber nicht mehr genug zu sein. Zusammen mit Benjamin Romans-Hopcraft, Drummer der Band Warmduscher, hat er das Projekt Miss Tiny gegründet. Seit über zehn Jahren spielen die beiden schon zusammen. Bisher aber immer nur für sich im Studio, ohne ihre Musik aufzunehmen. Jetzt haben sie aber doch eine erste Single veröffentlicht. “The Sound” thematisiert das Gefühl von Klaustrophobie in der Großstadt und bedient sich dem von Carey schon oft produzierten Post-Punk Sound.

Hunney Pimp – Die Beseste

Nicht nur hat Indie aus Österreich, zum Beispiel durch Bilderbuch und Wanda, in den letzten Jahren für viel Aufsehen gesorgt, auch österreichischer Rap wird immer bekannter, zum Beispiel von Yung Hurn oder Eli Preiss. Noch nicht ganz auf dem Erfolgslevel aber nicht weniger Ösi-typisch ist die Rapperin Hunney Pimp. Mit hingerotztem Dialekt und Dicke-Hose-Attitüde erzählt sie in ihrer neuen Single, dass sie “Die Beseste” ist. Zwei Alben hat die Künstlerin schon veröffentlicht, ein drittes kündigt sich jetzt an. Die Vorab-Single klingt dabei wie ein selbstempowernder Gang durch die Welt von Super Mario, in der der eine oder andere Pilz eingesammelt wird. 1UP für Hunney Pimp!

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