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Sharktank
Foto: Hanna Fasching

Keine Angst vor Hits

Musik aus der Provinz

In der neuen Folge Keine Angst vor Hits gründet David J. Kirchner eine Pop-Gewerkschaft. Aoife Nessa Frances hat in der irischen Provinz wieder zu sich und zur Natur gefunden und Sharktank kündigen ihr neues Album an. Außerdem haben wir Judith Holofernes und Vanessa Mai auf der Frankfurter Buchmesse getroffen.

Neue Alben

David J. Kirchner – IG-POP

Wer darf sich heutzutage eigentlich Arbeiter:in nennen? Ist Kunst systemrelevant und welche Rolle spielt David Julian Kirchner in diesem so genannten System? Diese Fragen versucht der Mannheimer Musiker in seinem neuen Album zu beantworten. Dafür hat er die musikalische Gewerkschaft “IG-POP” gegründet. Als Kirchner Hochtief hatte er in der Vergangenheit schon das Projekt “Evakuiert das Ich-Gebäude” aus Sicht eines Unternehmers geschrieben. Nun, auf der anderen Seite der Medaille, lebt die “IG-POP” von neu interpretierten Arbeiter:innenliedern (“Einheitsfrontlied”, “Die Internationale”, “Bella Ciao”) und Songs aus eigener Feder. Die beschäftigen sich mit Themen wie Produktivität, Ausbeutung, Klima, Kreativität, Individualismus und Konsum – all das im Pop-Gewand.

Aoife Nessa Frances – Protector

Das zweite Album von Songwriterin Aoife Nessa Frances ist unter idyllischen Umständen entstanden: Im Frühling 2020, kurz nach Release ihres ersten Albums “Land of No Junction”, zog es sie von der Großstadt Dublin in die irische Provinz. Im County Clare konnte sie früh am Morgen draußen Gitarre spielen, wobei sie niemand hören konnte, mit ihrer Familie Zeit verbringen und zwischen den Aufnahmen für “Protector” im Atlantischen Ozean schwimmen gehen. Diese tiefe Ruhe hört man dem einfühlsamen Folk-Pop von Aoife Nessa Frances an. Laut eigenen Aussagen hat sie wieder zu ihrer menschlichen Seite gefunden. Themen wie Freundschaft, Familie und Liebe gehören dabei definitiv zum Mensch-Sein dazu.

Dumbo Tracks – Dumbo Tracks

Jan Philipp Janzen hat bei vielen Bands seine Finger im Spiel. Bei Von Spar, Urlaub in Polen, Cologne Tapes und Die Sterne ist er vor allem als Schlagzeuger dabei. Jetzt hat er unter dem Namen Dumbo Tracks sein erstes Solo-Projekt auf die Beine gestellt. Dabei war er aber alles andere als allein. Auf dem gleichnamigen Album sind unter anderem Julian Knoth von Die Nerven, Markus Archer von The Notwist und Roosevelt dabei. Aber nicht nur in Deutschland hat er sich umgesehen. Auch die japanische Songwriterin Eiko Ishibashi, Marker Starling aus Kanada, und Indra Dunis von der Band Peaking Lights aus den USA sind auf den Tracks zu hören. Das Genre Dub steht dabei im Mittelpunkt –  in all seinen Formen und Farben.

Neu auf der Playlist

Andrew Bird ft. Phoebe Bridgers – I felt a Funeral, in my Brain

Folk-Pop-Veteran Andrew Bird und Indie-Shooting Star Phoebe Bridgers haben sich zusammengetan, um ein Gedicht der US-amerikanischen Lyrikern Emily Dickinson musikalisch neu zu interpretieren. „I felt a Funeral, in my Brain“ hat Dickinson 1861 geschrieben und darin metaphernreich verschiedene Stadien der Verzweiflung beschrieben. Andrew Bird und Phoebe Bridgers haben aus diesem Text nun einen reduzierten, schwermütigen Folk-Song gemacht. Der nähert sich dem traurigen Thema des Gedichts mit angemessener Gravität, schafft es dabei aber auch Trost und Wärme zu verbreiten.

Lime Garden – Bitter

Lime Garden ist der Name einer vierköpfige Newcomer-Band aus Brighton. 2020 haben die vier Musikerinnen mit dem Track „Surf N Turf“ ein erstes Lebenszeichen von sich gegeben. Seitdem hat das Quartett eine gute Hand voll Songs veröffentlicht, die sich stilistisch zwischen Indie-Rock, Post-Punk und Synth-Pop bewegen. Genau da lässt sich auch der neuste Song „Bitter“ einordnen. Treibenden Stakkato-Synthies treffen auf post-punkige Gitarren-Linien und catchy Gesang-Melodie. Eingängig und tanzbar, aber mit ausreichen Kanten und DIY-Charme ausgestattet, um interessant zu bleiben.

Sharktank – Never Ever Ever

Indie-Pop meets Rap – so in etwa kann man das musikalische Konzept der Band Sharktank in aller Kürze beschreiben. Das Trio aus Wien hat während der Corona-Pandemie angefangen, Musik zu veröffentlichen und ist spätestens mit dem Debütalbum „Get It Done“ zu einem angesagten österreichischen Pop-Export avanciert. Nun legt die Gruppe mit der Single „Never Ever Ever“ nach: Eine leichtfüßige Indie-Nummer, die dem Sharktank-typischen Wechselspiel zwischen eingängigen Pop-Tunes und schrofferen Rap-Parts folgt. Am 24. März erscheint dann das zweite Album der Band „Acting Funny“.

Popschnipsel

Auch Musiker:innen schreiben Bücher. Das haben sie vergangene Woche auf der Frankfurter Buchmesse unter Beweis gestellt. Wir haben Wir Sind Helden-Sängerin Judith Holofernes und Schlagerstar Vanessa Mai getroffen, um mit ihnen über ihre Autobiografien zu sprechen. Einen Einblick in die Interviews hört ihr in dieser Folge. Die Gespräche in voller Länge gibt es im detektor.fm-Podcast N99 nachzuhören.

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