Keine Angst vor Hits – neue Musik bei detektor.fm

Unermüdlich halten wir Ausschau nach neuer Musik, die uns und die Welt bewegt. Aus der schier endlosen Masse an Neuerscheinungen und Netz-Hypes filtern wir die Schätze heraus. In dieser Woche neu auf der detektor.fm-Playlist: Mumford & Sons, Klangkarussell, Ball Park Music, Paul Banks und Grizzly Bear

Mumford & Sons – I Will Wait

Eben noch der Geheim-Tipp in den Pubs der Folkszene, im nächsten Moment umjubelte Auftritte in großen Hallen – die Erfolgsstory von Mumford & Sons hatte 2008 rasant Fahrt aufgenommen und der etwas angestaubten Außenwirkung von Folkmusik zu neuem Glamour verholfen. Zum Stampf-Beat in die Banjo-Saiten zu greifen war plötzlich wieder chic. Sogar zwei Grammy-Nominierungen gab es für das Debütalbum Sigh No More.

Die Frage ist ja immer, ob man die Euphorie auch mit dem gemeinhin schwierigen zweiten Album aufrecht halten kann. Hört man den ersten Vorboten I Will Wait, dürfte die Antwort einfach ausfallen: Mumford & Sons können das. Dem Rolling Stone gaben Mumford & Sons zu Protokoll, das neue Album würde düster klingen, wie eine Mischung aus Black Sabbath und Nick Drake. Was auf I Will Wait nicht zwingend zutrifft, kann sich ja auf dem Album noch bestätigen. Mehr wissen wir am 21. September. Dann erscheint mit Babel das zweite Album von Mumford & Sons.

 

Klangkarussell – Sonnentanz

Das klassische Songformat war bei elektronischer Musik immer schon zweitrangig. Hier geht es um DJ-Sets, fließende Übergänge und Remix-Kultur. Gerade kann man aber beobachten, wie einzelne Songs oder Remixe aus dem Club-Kontext kommerziell durch die Decke gehen. Allein dass momentan für den allseits bekannten Wankelmut-Remix One Day, also für einen einzelnen Song eine nicht zu übersehende Plakatkampagne gefahren wird, spricht Bände.

Der nächste Durchstarter dieser Art könnte das österreichische Duo Klangkarussell werden. Binnen einem Monat haben sich über eine Millionen Leute ihren Song Sonnentanz auf Youtube angeklickt. Mittlerweile bespielen Klangkarussell Clubs in ganz Europa und der Song bahnt sich langsam aber sicher seinen Weg in die Radios, auch in unsere Playlist.

 

Ball Park Music – Surrender

Ball Park Music aus Brisbane sind zwar keine Hip-Hop-Band, aber man hört ihnen an, dass sie vor den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album ganz viel Hip-Hop gehört haben. Zumindest Tempo und Groove bewegen sich bei Surrender ziemlich smooth innerhalb der gewohnten Black Music Parameter.

Ihr neues Album haben Ball Park Music an gerade mal einem Wochenende aufgenommen. Das Resultat ist aber alles andere als ein Schnellschuss. Hier waren Sound-Profis am Werk, die aus ihrem Analog-Equipment alles rausgekitzelt haben, was geht. Dazu schraubt sich Sänger Sam Cromack mitsamt Chören in euphorische Höhen. Die Spielfreude der Band quillt hier aus allen Poren. Surrender ist gerade als Single erschienen und digital auch hierzulande erhältlich.

 

Paul Banks – The Base

Diese Stimme erkennt man zehn Meter gegen den Wind. Interpol-Frontmann Paul Banks hat ein Organ wie kein zweiter. Wäre doch viel zu schade, wenn es nach dem letzten Interpol-Album von 2010 fortan verstummt wäre. Fans atmen kollektiv auf, seit feststeht, dass der charmante New Yorker im Herbst sein Soloalbum rausbringt. Mit The Base gibt’s den ersten Vorboten ab sofort in unserer Playlist.

Paul Banks war zwar schon als Julian Plenti solo unterwegs, hat dieses Pseudonym nun aber abgelegt und veröffentlicht im Oktober sein Album, das schlicht und einfach Banks heißen wird.

 

Grizzly Bear – Yet Again

Nach Sleeping Ute präsentieren uns Grizzly Bear den zweiten Vorgeschmack auf ihr neues Album Shields. In Yet Again zeigt die Band aus Brooklyn, wie vielschichtig und dicht ihre Sound-Konstrukte klingen können. Sänger Ed Droste zufolge war das Vorgänger-Album dazu vergleichsweise artig und brav. Freuen wir uns also auf die Ecken und Kanten, die in Yet Again schon mal angedeutet werden.

Shields ist schon das vierte Album von Grizzly Bear. Es erscheint am 14. September. Im Oktober kommt die Band außerdem für drei Konzerte nach Deutschland. Hamburg, Berlin und Köln stehen auf dem Tourplan.

 

Redaktion