Gustav Mahler, gestorben 1911, hat die Geburt des Kinos nur knapp verpasst. Vieles aus seinen Sinfonien könnte man sich als Soundtrack in Hollywood vorstellen. Das berühmte Adagietto aus der 5. Sinfonie wurde in mehreren Filmen verwendet.
Doch auch Filmmusik, die heute komponiert wird, hat Elemente, die sich in Mahlers Sinfonien finden. Welche das sind, erklären in dieser Folge die zwei Komponistinnen Martina Colli, die schon Musik für mehrere italienische Spielfilme geschrieben hat, und Martina Eisenreich, die unter anderem für ihre Musik zum Tatort „Waldlust“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde.
Bei Mahlers Sinfonien denken sie sofort an sehr breite Klänge. Die entstehen durch die Dehnung von Zeit, verschiedene Tempi, aber auch durch große Intervalle sowie aufgefächerte Klänge aus verschiedenen Instrumentengruppen.
Den Orchesterklang maximal ausreizen
Mit seinen groß besetzten Orchestern hat er die Möglichkeiten seiner Zeit ausgereizt. Heute wird durch technische Nachbearbeitung ein noch breiterer Klang erzeugt.
Wandlungsfähige Musik
Auch wie Mahler Klänge und Tempi in kürzester Zeit wandelt, ist eine Parallele zur Filmmusik. Sein Einsatz von Blasinstrumenten ist ein Manual für alle, die für Film komponieren, sagt Martina Colli.
Im Podcast zeigen die Komponistinnen zusammen mit Eva Morlang konkrete Beispiele aus Mahlers Sinfonien und erzählen auch aus ihrem Arbeitsalltag in der Filmbranche.