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“Musik ist Hobby in jeglicher Form” – 20 Jahre Blumentopf

Blumentopf sind mittlerweile alte Hasen im Hip-Hop-Geschäft. 20 Jahre lang machen die Münchner schon zusammen Musik. Nach über 600 Konzerten haben sie immer noch nicht genug. Mit Sebastian Weiss und Florian Schuster haben wir über Veränderung gesprochen und erfahren, warum Blumentopf wieder zum Sound ihrer Jugend zurückgekehrt sind.

20 Jahre Blumentopf – Musik ist Hobby in jeglicher Form 04:49

Blumentopf sind immer noch die Selben, singen sie. Währenddessen hat sich in der Hip-Hop-Szene um sie herum einiges verändert.

Wir haben die Anfänge der Hip-Hop-Bewegung in Deutschland mitbekommen. Von einer Subkultur, Jugendkultur im Untergrund hat es sich zu einem Mainstream-Ding entwickelt. Das hat alles eher versteckt vor der Öffentlichkeit angefangen, man ist auf Jams gegangen und alle kannten sich. Heute ist Hip-Hop total in den Medien und die Künstler können richtig viel Geld damit verdienen. Mittlerweile sind die Labels beteiligt und es geht um kommerziellen Erfolg. Das ganze Hip-Hop-Ding hat sich sozusagen zu einem Wirtschaftszweig entwickelt.

Davon profitieren die ehemaligen Jungs aus dem Reihenhaus. Zu Schulzeiten haben die fünf Münchner ein bisschen im Keller gefreestyled. Irgendwie ist eine ihrer selbst gebrannten CDs zu den Fanta Vier gelangt und die fünf von Blumentopf konnten als Support mit auf Tour.

Als wir das angefangen haben, hätten wir uns nie träumen lassen, dass wir das 20 Jahre lang machen und wir unser Geld damit verdienen könnten. Von einem Hobby, von Etwas, das wir machen wollten, weil es uns Spaß gemacht hat, hat es sich zu unserem Beruf entwickelt. Wir hätten nie gedacht, dass wir damit jemals Geld verdienen könnten und es macht uns immer noch Spaß. Das ist schon etwas Einschneidendes. Du hast die Möglichkeit mit dem, was dir Spaß macht dein Geld zu verdienen und das ist Musik.

Auch wenn die Supermänner ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, bleibt neben Familie und Arbeit ab und zu Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen. Doch selbst außerhalb der Arbeit geht es musikalisch zu.

Das Thema Musik ist nicht nur ein berufliches Thema sondern auch Hobby in jeglicher Form. Von Musik hören, bis zu Musik entdecken, im Internet recherchieren und natürlich selbst Musik machen.Ich mache Musik, wenn ich mich entspannen will. Dadurch, dass ich mehr Texter bin, ist für mich das Musik machen, oder Beats machen so was, wie ein Ausgleich. Wenn ich keine Lust auf Spazierengehen, Fernsehen oder Playstation spielen habe, dann setze ich mich halt hin und mache vier, fünf Stunden lang einen Beat. Einfach so, zum Spaß.

Mit ihrem aktuellen Album „Nieder mit der GbR“ setzen die Münchner auf den Sound ihrer Anfangszeiten. Anstatt der gitarrenlastigen Songs der letzten Alben, greifen Blumentopf wieder auf jazzige, soulige Beats zurück.

Nieder mit der GbR ist ein sehr viel sichereres Album geworden, als die beiden davor. Die Musik war da und die Beats waren da. Es gab keine Diskussionen, wir haben gesagt: „hey der ist cool, der ist cool, das ist super, lasst uns den nehmen, lasst uns den nehmen.“ Dann haben wir die Texte geschrieben. Klar, gibt es im Kleinen immer Abstimmungen aber die grobe Marschrichtung war einfach total klar. Das ist eine Sicherheit, die hat man ganz am Anfang, weil man bei den ersten beiden Alben keine anderen Möglichkeiten hat und man probiert einfach aus und macht halt. Deshalb sind Debütalben immer sehr stark. Und jetzt sind wir wieder in dem Fahrwasser angekommen wo wir sagen können, so klingt halt der Blumentopf. Dadurch kommt dann auch wieder eine Lockerheit zurück.

Nach 20 Jahren Topf ist die Band zumindest musikalisch wieder zum Ursprung zurückgekehrt. Einen ständigen Begleiter hatten die fünf Münchner in dieser Zeit. Auf ihrem aktuellen Album haben sie ihm sogar einen ganzen Song gewidmet – dem Kaffee.

Gerade sind Blumentopf auf Tour. Dieses Jahr bekommt man die Band aber nur noch in München und Österreich zu Gesicht. Weil die Tour bisher so gut lief, spielen sie im April gleich eine Nachholtour.

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