Wo Traum und Wirklichkeit miteinander tanzen
Das Video startet direkt zu Beginn mit einer großen Überraschung. Mit viel Flimmern und Flackern vereint das Intro unzählige abstrakte Bilder und Darstellungen von membranartigen Gebilden. Die Schnitte erfolgen immer schneller – bis plötzlich ein Bruch kommt.
Sanfte Gitarrenmusik setzt ein, der Frontsänger erscheint. Er befindet sich inmitten eines riesigen Industriegeländes. Dann kommt ein Fade und der Zuschauer läuft einen leeren Hausflur entlang, ins Zimmer einer schlafenden Frau.
Man kann das so mit einem Kaleidoskop auf LSD vergleichen. Es gibt sehr viele wilde Farben, die ineinander übergehen. – Maurice Gajda, Musikvideokenner
Und da beginnt die düstere Geschichte. Sie handelt davon, wie Traum und Wirklichkeit sich so nahe kommen, bis man beides nicht mehr von einander unterscheiden kann.
Kontraste und Nebel
Der Kontrast als Gestaltungsmittel zieht sich durch das gesamte Video und festigt die Wirkung von Traum und Wahrheit. Gelbstiche markieren die reale Umgebung, das Haus, das Schlafzimmer. Lila dagegen dominiert die Landschaft im Traum. Auch in der Montage finden sich solche Gegensätze. Harte Schnitte stehen weichen Fades gegenüber, die Kameraführung nutzt die gesamte Bandbreite von Schwenks über Fahrten.
Am deutlichsten sitzt der Kontrast aber im Setting. Die Szenen, die den Frontsänger auf einem Industriegelände zeigen, sind eher kühl und grau. Die Geschichte hingegen spielt in einer gesättigten, farblich übersteuerten Welt. Der Nebel ist das einzige Element, das die Grenze passiert und somit verschwimmen lässt.
Goon
Goon – Die Musikgruppe aus Los Angeles ist ziemlich frisch im Geschäft. Nichtdestrotz haben sie seit 2016 bereits zwei Alben herausgebracht. Der Song „Choke Throat“ ist 2018 erschienen. Musikalisch bedient die Band einen Genremix aus Alternative und Indie.
Über das neue Musikvideo zu Goons „Choke Throat“ hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Maurice Gajda gesprochen. Er kennt sich mit den Gestaltungsmitteln der Videomacher aus und spricht mit uns jede Woche über ein besonderes Musikvideo.
Redaktion: Alexandra Boger