Musikvideo der Woche | Haiyti mit „Coco Chanel“

Haiyti geht nach Ibiza

Das Video zu ihrem Song „Coco Chanel“ hat die Rapperin Haiyti in der berüchtigten „Strache-Villa“ auf Ibiza gedreht. Eine geniale Marketingaktion, findet Maurice Gajda.

Haiyti dreht in der „Oligarchen-Villa“

Auf booking.com und AirBnB konnte man sie noch eine Zeit lang buchen: die „Oligarchen-Villa“. In dem Domizil auf Ibiza hatte der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache einer vermeindlichen russischen Oligarchin fragwürdige Deals unterbreitet. Jetzt hat die Rapperin Haiyti ein Musikvideo zu ihrem Song „Coco Chanel“ veröffentlicht, das in ebendieser Villa spielt. Im Video sitzt sie wie im original „Strache-Video“ am Couchtisch, der mit Vodka und Energydrinks überladen ist.

Die Villa zu mieten, war gar nicht so schwierig. Über eine Plattform, die Ferienwohnungen anbietet, konnte das Produktionsteam anhand der Fotos das Gebäude ausfindig machen und buchte es für zwei Tage.

Ich möchte wahnsinnig gerne wissen, wo die Genialität passiert ist. Wussten die Besitzer der Villa, dass dort Künstler kommen und dort drehen? – Maurice Gaida, Journalist und Moderator

Der Politiker als Hip-Hop-Klischee

Auch wenn das Video nicht als politische Satire geplant ist, zeigt es doch die ganzen Merkwürdigkeiten in der sogenannten „Ibiza-Affäre“ auf. Denn normalerweise sind Drogenkonsum, Korruption und die Darstellung schöner Frauen stereotype Themen des Rap. Dass Haiyti sich diese Symbole jetzt in ihrem Musikvideo wieder aneignet, zeigt die Absurditäten im Fall Strache.

Das Video könnte ein guter Marketingtrick der Produzenten des Videos sein. Denn bisher wurde das neue Album „Perroquet“ von Haiyti von der Kritik als zu langweilig befunden. Das könnte sich immerhin mit diesem Video ändern.

Man kann dem Video jetzt keine ganz, ganz große künstlerische Ästhetik anheften. Es sieht aber besser aus als das Strache Video.Maurice Gajda 

Über das Musikvideo zu „Coco Chanel“ spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Maurice Gajda.

Redaktion: Esther Stephan

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