Musikvideo der Woche | Lucius mit „Something About You“

Das Erwachen der ästhetischen Biester

Man sieht doppelt, dreifach, zehnfach. Das neue Video der Indiepop-Band Lucius erinnert an die wirren, surrealen Träume, die man noch nie so richtig ergründen konnte. Regisseurin Mimi Cave inszeniert in „Something About You“ eine psychedelische Popkultur-Welt voller herbstfarbener Plastik und kaleidoskopartigen Kreaturen.

Lucius: Symmetrischer Indiepop

Frauenpower pur. Damit hat Lucius schon auf ihrem ersten Album „Wildewoman“ punkten können. Die fünfköpfige Formation spielt gerne mit dem Girl-Pop der 1960er-Jahre und Simultanität. Die  Frontsängerinnen Wolfe und Laessig sind zwar nicht wirklich blutsverwandt, aber im musikalischen Sinne Schwestern. Vom Kleidungsstil bis zum Gesang wird alles auf Synchronität abgestimmt.

Auch auf ihrem neuen Album „Good Grief“, welches im März erscheinen wird, bleiben sie ihrer Linie treu. „Something About You“ ist die dritte Single-Auskopplung, mit der sie die Fans mit gewohnten Girl-Group-Harmonien und eingängigen Rhythmen auf die anstehende Tour vorbereiten.

Nichts ist so, wie es scheint

Hier ist alles Fake, aber dafür sehr schöner Fake. Das ist ein Musikvideo, das hätte eine Moderedakteurin der Vogue so gestaltet. Alles sitzt, alles die gleiche Farbe. – Maurice Gajda

Der Rhythmus ist eingängig, der Text leicht verständlich, nur das Video ist mehr als verwirrend. Für ihr neues Musikvideo hat die Indiepop-Band Lucius eine alte Bekannte zurückgeholt. Mimi Cave, die auch schon das Musikvideo zu „Turn it Around“ inszeniert hat, spielt in „Something About You“ erneut mit der Wunderwelt surrealer Illusionen.

#GoodGrief we created a beast. See #SomethingAboutYou on our website. Link in bio! And get the song instantly with any preorder of our new album.

Ein von ilovelucius (@ilovelucius) gepostetes Foto am

Es ist eine Mischung aus Altbekanntem und schwer Verständlichem. Da sind die zwei Frontfrauen, gewohnt gleich und kaum zu unterscheiden. Dann Kaleidoskop-Szenen, die wir bereits aus der vergangenen Abba-Zeit kennen, und Tänze in großen Hallen, die an Drakes Hotline-Bling erinnern. Und doch sind die Tanzszenen in den herbstfarbenen Hallen bestückt mit geometrischen Formen und surrealen computergenerierten Effekten einzigartig abgespaced.

Was Maurice Gajda von diesem bizarren Stück der Popkultur hält, hat er detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg verraten.

Das entführt einen in so eine künstliche Welt, die so schön ist, dass ich gerne Teil davon wäre.Maurice Gajda