Musikvideo der Woche | Tierra Whack mit „Unemployed“

Es wird kartoffelig

Das Musikvideo zu Tierra Whacks „Unemployed“ ist gleichzeitig niedlich und gruselig. Warum Kartoffeln politisch sein können, erklärt uns Maurice Gajda.

Witzig und gruselig

Die Rapperin Tierra Whack hat schon 2018 ein herausragendes Video veröffentlicht. Genau genommen ist es ein einziges Video zu einem ganzen Album, welches wiederum nur 15 Minuten lang ist. Dieses Jahr war das Video zu ihrem Song „Mumbo Jumbo“ für den Grammy nominiert. Für ihr neues Video zum Track „Unemployed“ lag die Messlatte also besonders hoch.

Im Video steht die Künstlerin in einer düsteren Küche und bereitet Kartoffeln zu, die sie wiederum einer riesigen Kartoffel serviert. Die Kartoffeln, die mit niedlich animierten Gesichtern die Zubereitung beobachten, fürchten um ihr Leben.

Woher jetzt die Neigung zur Kartoffel kommt, das kann ich leider nicht beantworten. – Maurice Gajda, Kenner der Musikvideoszene

TIERRA WHACK – UNEMPLOYED (Music Video) from cat solen on Vimeo.

Tierra Whack – von der Tellerwäscherin zur Millionärin

Die Gesellschaftskritik, die Tierra Whack im Song anklingen lässt, findet sich auch im Video wieder. Es geht um die Perspektivlosigkeit, die insbesondere junge People of Color in den USA häufig in schlechte Arbeitsverhältnisse treibt. Der alte Glaube, man könne es sprichwörtlich “ vom Tellerwäscher zum Millionär“ schaffen, lässt sich häufig nicht realisieren.

In diesem Setting findet sich auch die Rapperin wieder.

So süß auch dieses Video ist, am Ende geht es darum, dass unsere Protagonistin einfach total frustriert ist und ihren Frust am Objekt auslässt.Maurice Gajda 

Der Song „Unemployed“ steht im Zusammenhang mit dem #whackistorymonth, in dem Tierra Whack wöchentlich einen neuen Song veröffentlicht hat. Weshalb aber genau dieses Video besonders herausragend ist, hat Maurice Gajda detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth erzählt.

Redaktion: Esther Stephan

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