Musikzimmer – Ausgabe 04/2020

Das Musikzimmer im April

Im April-Musikzimmer ist die Kölner Band Malta Mina zu Gast, der Filmregisseur Oliver Schwabe spricht über den Musiker und Fast-Popstar Tobias Gruben. In der Newcomer-Ecke treffen befreite Zootiere auf katholische Messen ohne Orgel, dafür mit Metallbeats.

Playlist

  1. Helgen – Woran hat es gelegen?
  2. Mavi Phoenix – 12 Inches
  3. Fabian Simon & The Moon Machine – Make No Mistake Misses Blue
  4. Malta Mina – The Tide
  5. AB Syndrom – Shell Öl
  6. Friends of Gas – Felder
  7. Timm Völker – Leben den Lebenden
  8. Mira Lu Kovacs – Only Time
  9. Rocko Schamoni – Ich und mein Pudel (Digitalism Remix)

Hier gibt’s das Mavi Phoenix Interview in voller Länge. Und „Die Liebe frisst das Leben“ über Tobias Gruben könnt ihr ab dem 23. April hier im Ausleih-Stream sehen. 50 Prozent des Erlöses kommen übrigens den Kinos zu, die den Film ins Programm aufgenommen haben, ihn aber wegen der Corona-Maßnahmen nicht zeigen können.

Die nächste Musikzimmer-Ausgabe kommt am 20. Mai 2020. Bis dahin läuft immer mittwochs um 19 Uhr im Wortstream die Wiederholung dieser Folge.

Ihr wollt auch unter den Newcomern im Musikzimmer sein? Wir bringen eure Band ins Radio! Schickt uns eure Songs, am besten per Link (Soundcloud, Bandcamp, Dropbox …) an musikzimmer[at]detektor.fm.


Newcomer-Vorstellungen

Statt „das Internet“ Bandy McBandface zur Band des Monats erklären zu lassen, kuratieren wir seit einigen Monaten die Newcomer im Musikzimmer ohne Abstimmung und Wettbewerb. Weil sie im Gegensatz zu den restlichen Songs in der Sendung nur angespielt werden, kriegen sie dafür hier mehr Platz.

Polaroyds

Augsburgs Antwort auf The Knife heißen Polaroyds. Dahinter stecken die Sängerin Anastasiya und Produzent Moritz. Nach einigen gemeinsamen Sessions war den beiden klar: Die gemeinsame Liebe für einen Sound und eine Ästhetik, die irgendwo zwischen Dream Pop und Electronic, 80er-Jahre-Tapes und Indie-Disco wandert, muss zusammengeführt werden. Der Bandname Polaroyds ist eine Metapher für die schönen Momente im Leben, und gleichzeitig eine Erinnerung daran, wie schnell diese durch ihre Flüchtigkeit zu wehmütigen Augenblicken werden können. Diese Bilder hält das Elektro-Pop-Duo in ihrem facettenreichen Sound fest – melancholisch und fragil, verführerisch und stürmisch.

Mr. Rose

„Alle Tiere werden unsere Freunde sein / wir werden sie aus dem Zoo befreien.“ Der leichte animal liberation-Einschlag in der Debütsingle „Die Tiere“ von Mr. Rose ist wohl der Euphorie der besungenen Liebesbeziehung geschuldet. Die Textzeile verdeutlicht etwas, das Mr. Rose wie kaum eine andere deutschsprachige Rockband auszeichnet: Phantasie. Sänger und Gitarrist Rose selbst spricht dabei von Sehnsucht und Mut nach einem Ich, entstanden in seinem Kinderzimmer. Es ist eine kindliche Phantasie, die Mr. Rose mit den Zuhörern verbinden soll. Die Band hat sich nach ihrem Sänger Rose benannt, der diesen Namen einer leichtsinnig-jugendlichen, psychedelischen Selbsterfahrung und seiner theatralischen Art diese Erfahrung später in Geschichten auszuschmücken verdankt. Derzeit arbeiten Mr. Rose an ihrem einem Debütalbum.

gebenedeit

gebenedeit ist die literarisch-liturgische Band von Lydia Haider, Josua Oberlerchner und Johannes Oberhuber. Ihre Debütsingle „Die Viren sollen krepieren“ ist wie eine Beschwörungsformel, eine mantra-artige Anbetung zum Austreiben böser Geister. Schriftstellerin Haider hat bereits unterschiedlichste performative Lesungen gemeinsam mit Oberhuber im Zeitraum 2015 – 2018 aufgeführt. Dieses Duo wird nun mit dem Rhythmus des Schlagzeugers Oberlerchner erweitert. Nach wie vor stehen die Texte Haiders im Zentrum der Formation. Erschaffen wird eine ganze Messe, operiert wird nicht mit feiner Klinge, sondern mit schwerem Geschütz. So donnern Metallbeats neben dröhnenden Bässen, um den Weg für Haiders biblische Sprache zu ebnen. Viele Songtexte befinden sich in abgewandelter Form auch im ersten Lyrikband von Lydia Haider, der im Mai 2020 im Verlag parasitenpresse in Köln veröffentlicht wird.

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