Aus Liebe zur Musik
Moses Schneider ist in Deutschland ein sehr gefragter Produzent. Erste internationale Beachtung hat Schneider schon 1990 bekommen. Denn in dem Jahr hat er zusammen mit Gil Norton das Album „Bossanova“ der Pixies produziert. Heute stehen auf der Liste von ihm produzierter Bands namhafte Pop- und Rockmusiker. Schneider arbeitet mit Tocotronic, AnnenMayKantereit oder den Beatsteaks zusammen. Doch auch bisher weniger bekannten Bands gibt Schneider eine Chance. Für ihn steht nach eigener Aussage nicht im Vordergrund, ob die Bands den Studioaufenthalt sofort bezahlen können.
Hauptsache ist, dass ich mir die Stimme auch anhören kann, weil ich nicht mit einer Band arbeiten kann, wo ich weiß: Jetzt kommt der Gesang, den mag ich gar nicht. Da muss ich dann leider absagen, weil ich weiß, dass es eine Qual wird. – Moses Schneider, betreibt das Berliner Studio „Transporterraum“
Moses Schneider beim Pop-Kultur-Festival
Auf dem Pop-Kultur-Festival spricht Moses Schneider über seinen Alltag als Musikproduzent. Schneider nimmt Bands quasi live im Zusammenspiel aller Musiker auf. In der Pop- und Rockmusik ist es mittlerweile üblich, jeden Musiker einzeln aufzunehmen und die einzelnen Tonspuren zum fertigen Musikstück zusammenzufügen. Schneider erklärt, dass das Budget für Studioaufnahmen bei heutigen Bands oft geringer ausfällt. Deshalb müssten sich Bands heute genau überlegen, wann sie ins Studio gehen. Trotzdem will er die vergangenen Zeiten nicht verklären.
Wir haben uns früher so oft über die Labels geärgert. Wenn man irgendwie vorhatte, hier noch ein kleines Video oder irgendwie etwas anderes zu machen, haben die Labels gesagt, dass es kein Geld mehr gibt oder, dass das Musikvideo so wird, wie sie sich das vorstellen. Heute können die Künstler eigentlich alles selbst bestimmen. – Moses Schneider
Für welche Musik eine Band in welches Studio gehen sollte und was Streaming für den Musikmarkt bedeutet, hat detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz mit dem Musikproduzent Moses Schneider besprochen.
Redaktion: Yannic Walther