Popfilter | Alexander Marcus – Reissverschluss klemmt

Der King of Electrolore

Rosa Hose, gegelte Haare und dieses etwas irritierende Dauergrinsen: Mit seinem trashigen Elektro-Schlager wird Alexander Marcus Mitte der Nullerjahre bekannt. Er liefert mit „Papaya“ einen der ersten viralen YouTube Hits. Was macht der selbsternannte „King of Electrolore“ eigentlich heute?

Vom House-Produzenten zum Trash-Star

Viel weiß man nicht über Alexander Marcus. Was seinen Werdegang angeht, hält sich der Musiker in Interviews ziemlich bedeckt oder erzählt Widersprüchliches. Bekannt ist: Alexander Marcus heißt eigentlich Felix Rennefeld. In den 90ern produziert er vor allem House-Tracks, ist damit aber nicht besonders erfolgreich.

Mehr Aufmerksamkeit bekommt er, als er seine Club-Beats mit Schlager-Gesang und absurden Texten unterlegt. Diesen Musikstil bezeichnet Alexander Marcus selbst als Electrolore, also einer Mischung aus Electro und Folklore.

Papaya, Papaya, Coconut, Banana…

2007 landet er mit „Papaya“ einen Internet Hit und avanciert zu einem der ersten Youtube-Stars in Deutschland. Seine schrägen Songs über Tropenfrüchte, Toast-Hawaii oder „Hundi Wau Wau’s“ und die trashigen Musikvideos treffen einen Nerv.

Vor allem holen sie ganz verschiedene Menschen ab: Zu Alexander Marcus‘ Musik wird im Bierzelt und in der Großraumdisko mitgegrölt, er wird aber auch in Berliner Szenekneipen gespielt und im Feuilleton besprochen. Er remixt Songs für die Techno-Star Scooter , aber auch für die Diskurs-Rocker die Türen. Und dann dreht er sogar noch einen Kinofilm, in dem sogar Bela B von Die Ärzte mitspielt.

Aber was ist aus der nicht greifbaren Kunstfigur Alexander Marcus geworden? Neue Musik und Antworten gibt’s im Popfilter. Den Podcast könnt ihr hier hören und abonnieren.