Das Ende der Welt
Well I grew up with a lot of Christian pop music. Just music that sounded a lot like Michael Jackson but it was about the end of the world, hopefully not going to hell, really uplifting themes. Nine out of every ten of my songs are about the end of the world.
In neun von zehn seiner Songs geht es um das Ende der Welt und das liegt vor allem an seiner religiös geprägten Kindheit, sagt Josh Tillman alias Father John Misty. Der Musiker ist ja nicht gerade dafür bekannt, seine eigenen Aussagen allzu ernst zu meinen. Aber ein bisschen was ist da schon dran. Im neuen Song „She Cleans Up“ heißt es beispielsweise: „I had a vision that Mary of Magdalene/ Saw the future that awaits just before good Friday eve“. Irgendwie hat man dabei immer den Eindruck, dass er damit seinen Eltern und ihrer streng religiösen Erziehung nachträglich den Mittelfinger zeigt. Denn bei Father John Misty wird eben nicht die frohe Botschaft verkündet. Es geht eher um Dinge, die in der Gesellschaft seiner Meinung nach gerade schief laufen.
Wer macht nachher sauber?
Der Titel der neuen Platte lautet „Mahashmashana“. Das ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie: großer Verbrennungsplatz bzw. alles, was dorthin gebracht wird. Mit 43 Jahren scheint sich Josh Tillman-Misty jetzt also verstärkt mit dem Thema Tod zu beschäftigen. Das aber mit einer guten Portion Rock-Swagger: „She Cleans Up“ klingt nach 70er-Glamrock und gibt einen ordentlichen Energieschub mit seinen abgehackten Gitarrenriffs und kreischendem Saxofon.
Der Song handelt von der Heuchelei kirchlicher Moralapostel, misogynen Männern, es tauchen aber auch Aliens im schottischen Hinterland auf, also mal wieder viel Text und gleichzeitig viel Interpretationsspielraum. „She Cleans Up“ von Father John Misty ist unser Song des Tages im Popfilter. Den könnt ihr hier hören und abonnieren.