Popfilter | Fatoni – Mit dem Taxi in die Therapie

Von Verrückten und Normalen

Der Rapper Fatoni holt mit seinem Song „Mit dem Taxi in die Therapie“ das Thema mentale Gesundheit ein Stück weit in die Normalität und stellt angestaubte Weltbilder in Frage.

Fatoni, bürgerlich Anton Schneider, mischt nun schon seit über zehn Jahren im Rapgame mit und hat seinen Platz gefunden: zwischen Systemkritik und Selbstreflexion, zwischen Wort- und Samplewitz. Auf seinem neuen Album „Wunderbare Welt“ etwa drückt sich das so aus: Alfred Jodocus Kwak trällert „Warum bin ich so fröhlich“ und eine Handvoll Tracks später fährt Fatoni „Mit dem Taxi in die Therapie“.

Letzterer Song holt das Thema mentale Gesundheit ein Stück weit in die Normalität. Denn auch wenn es immer mehr in die Mitte der Gesellschaft rückt, sprechen deutsche Vorschriften nach wie vor eine andere Sprache.

Eine Versicherung kann dir immer noch sagen: „Du kriegst keine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil du in Therapie warst.“ Ich würde sagen: „Ich war in Therapie, deswegen gib mir mal eine Versicherung. Ich bin fitter.“ Dahinter steht dieses Weltbild: Es gibt Verrückte, die brauchen Therapie und es gibt Normale, die brauchen keine Therapie. Das ist ein sehr gestriges und verstaubtes Weltbild.

Im Popfilter spricht Fatoni über diese Diskrepanz und darüber, wie mit einem Soul-Sample und einem Kinderchor der Song „Mit dem Taxi in die Therapie“ entstanden ist. Den Podcast könnt ihr hier hören und abonnieren.

Redaktion