Tiefgründiger Vulgär-Pop
2015 erscheinen Schnipo Schranke mit ihrem Debütalbum „Satt“ auf der Bildfläche. Das Duo um Daniela Reis und Fritzi Ernst ist mit seinem tiefgründigen Vulgär-Pop in der damaligen deutschen Musiklandschaft auf alle Fälle ein Unikat. Die beiden haben keine Scheu vor Körperflüssigkeiten und singen ziemlich hemmungslos von Pisse, Sperma und Eiter. Gleichzeitig gehen sie aber auch ganz offen mit psychischen Krankheiten um und verarbeiten Depressionen, Ängste und Schwächen in ihren Songs – lachen aber auch darüber.
Trotz des Erfolgs bleiben Schnipo Schranke aber nicht besonders lang bestehen. Schon 2019, also gerade mal vier Jahre nach dem Debüt, löst sich die Band schon wieder auf. Warum genau es zur Trennung kam, das haben Schnipo Schranke nie richtig aufgeklärt. In Interviews sprechen sie aber davon, dass es wohl einfach zu viele persönliche Konflikte gegeben hat.
Schnipo Schranke gehen getrennte Wege
Nach dem Schnipo Schranke-Aus gründen beide Mitglieder dann ihre eigenen Projekte. Daniela Reis ruft mit ihrem Partner Ente die Synth-Pop-Band Ducks on Drugs ins Leben und Fritzi Ernst veröffentlicht 2021 ihr Solo Debüt „Keine Termine“. Darauf schließt sie an den bewährten Schnipo Schranke Style an, allerdings auf ganz eigene Art. Körperflüssigkeiten spielen mittlerweile keine so große Rolle mehr, Selbstzweifel, Depressionen und Versagensängste finden sich aber nach wie vor in ihren Songs – natürlich wie immer mit sehr viel Humor.
So auch im neuen Track „Ich bin so dumm“. Darin lässt Fritzi Ernst ihrem inneren Kritiker freien Lauf und kreiert eine songgewordene Generalabrechnung mit sich selbst. Die ist am Ende aber doch so übertrieben und lächerlich, dass man kaum anders kann, als über die ganze Selbstabwertung zu lachen.
Der Song ist außerdem ein Vorgeschmack auf Fritzi Ernst zweites Album „Jo Jo“, das am 6. Dezember erscheint. Mehr darüber hört ihr im Popfilter.
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