Popfilter | Lambrini Girls – God’s Country

Lambrini Girls just wanna have fun?

Benannt nach einem Billig-Cider klingen Lambrini Girls nach aufgebrachten, betrunkenen Teens auf den Straßen Englands. Dahinter steckt aber gnadenlose Kritik.

Lambrini Girls just wanna have fun

2009 stellt eine Studie fest, welcher Alkohol der billigste in den Weinregalen englischer Supermärkte ist: Lambrini. Der Cider hat kaum weniger Alkohol als Bier, ist für seine Süße bekannt und nicht zuletzt deswegen auch bei Jugendlichen in England beliebt. Die Marke wirbt bis 2015 mit einem Slogan, der nicht nur einfach ist, sondern auch alles über die Zielgruppe sagt: „Lambrini Girls just wanna have fun!“

Woher die Idee für den Namen der Band Lambrini Girls kommt, ist damit wahrscheinlich relativ klar. Und der Slogan des Getränks könnte auch ihr Slogan sein. Zumindest in Teilen. Denn Lambrini Girls klingen nach Spaß: sie sind laut, krachig, schnell. Und wer Interviews mit ihnen guckt, sieht auch den Spaß, den die Musikerinnen haben. Und: dass mehr dahinter steckt.

Krachende Kritik

Das fällt aber auch schon beim zweiten Hören ihrer Songs auf. Die Kritik, die die Lambrini Girls in ihren Interviews ausführen, steckt auch in ihren Songs drin. Fast immer geht es dabei um das Patriacht und toxische Männlichkeit. Ob in „Lads, Lads, Lads“, „Boys in the Band“ oder „Help Me I’m Gay“: hier trifft harte Kritik auf brachialen Punk.

Und das funktioniert ziemlich gut, wie auch in der neuen Single „God’s Country“. In der geht’s aber nicht direkt um Männer, sondern um ihr Heimatland Großbritannien. Das taumelt seit dem Brexit immer weiter nach rechts, während die soziale Ungleichheit wächst. Deswegen fragen die Musikerinnen auch „Great Britian / Are you sure?“ und rechnen mal eben ab.

Welchen Einfluss die Musik der Band auf das Weihnachts-Essen in der Familie der Sängerin hat, hört ihr – genau so wie unseren Song des Tages – im Popfilter. Den könnt ihr hier hören und abonnieren.

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