Leise & Dramatisch
Julien Baker und TORRES haben einiges gemeinsam: Sie wachsen beide in den amerikanischen Südstaaten auf, machen ihre ersten musikalischen Erfahrungen in der Kirche und sie sind lesbisch. Das thematisieren sie in ihren eigenen Songs auch.
Julien Baker veröffentlich zuletzt mit „Little Oblivions“ ein Album, das, ähnlich wie ihre Platten davor, Sucht, Glaube und Sexualität auf schmerzhafteste Weise thematisiert. Diese Themen teilt sie auch mit ihren Freundinnen Phoebe Bridgers und Lucy Dacus und ihrem gemeinsamen Projekt boygenius.
Während Julien Baker für leise und intime Töne bekannt ist, sind die Songs und Liveperformances von TORRES eher dramatisch und laut, z.B. „Don’t Go Puttin Wishes In My Head“. Das liegt sicher auch daran, dass sie sich von alten Broadway Shows inspirieren lässt.
Zucker & Banjo
Das Aufwachsen in den Südstaaten zieht neben dem Kampf gegen den Konservatismus auch die Liebe zur Country-Musik mit sich. Vor fünf Jahren sprechen sie das erste Mal darüber, eine gemeinsame Country-Platte aufzunehmen. Während der Corona-Zeit entstehen erste Songs und jetzt ist mit „Sugar in the Tank“ die erste Single draußen. Die präsentieren sie bei einer kleinen Pop-Up Show in New York und in der Tonight Show with Jimmy Fallon.
„Sugar in the Tank“ ist ein amerikanischer Euphemismus für eine Person, die heimlich schwul oder lesbisch ist. Der Track ist ein queerer Country-Lovesong, natürlich inklusive Banjo.
Das gemeinsame Album von Julien Baker und TORRES wird nächstes Jahr erscheinen und sie werden einige Konzerte spielen. Derzeit sind aber nur Auftritte in den USA angekündigt. Wie es zu dieser Country-Platte kommt und wie sie klingt, hört ihr in dieser letzten regulären Popfilter-Folge.
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