North Shields – die Englische Einöde, in der alles beginnt
Sam Fender wächst in schlechten Verhätnissen auf. Im beschaulichen 10.000 Einwohner-Örtchen North Shields, in Nordengland sind die Umstände schlecht. Viel Arbeitslosigkeit, wenig Perspektiven und jede Menge Dreck sind Teil dieser Stadt. Sam Fenders Eltern trennen sich früh und er leidet sehr unter der Scheidung.
Schon in jungen Jahren schnappt er sich seine Gitarre, um diese Dinge zu verarbeiten. Viele seiner Freunde rutschen in die Drogensucht ab und auch Sam Fender selbst bricht die Schule ab, um seine Mutter mit Gelegenheitsjobs unter die Arme zu greifen. Mit 17 Jahren wird er vom Manager von Ben Howard entdeckt, 2017 gelingt ihm mit „Play God“ der Durchbruch
Gesellschaftskritik vom Feinsten
Schon in seinem Debütalbum „Hypersonic Missiles“ schreibt und singt Sam Fender über die Themen, die ihn zum nachdenken bringen: Das Patriachat, White Privilege und seine Heimatstadt. Auch das zweite Album „Seventeen Going Under“ folgt einem ähnlichen Muster, aber es ist ein bisschen biographischer. Das liegt vor allem daran, dass er das Album in Corona-Zeiten schreibt. Im Lockdown ist er viel allein und hat Zeit über Dinge nachzudenken – so wie wir alle. Dabei raus kommen Songs „Long Way Off“, indem er thematisiert, dass wir noch weit entfernt von poltischer Gerechtigkeit und einer konstruktiven Debatte sind.
Aufgrund seiner Geschichte, der Kindheit und den Umständen, in denen er groß wird, bleibt sich Sam Fender trotz wachsendem Reichtum und Erfolg immer treu. Oft erzählt er, dass es denkt, er habe das alles nicht verdient. Die Fans sehen das anders. Im Oktober kündigt er eine Tour an. Viele Venues sind nach wenigen Minuten ausverkauft. Erst am Freitag gibt er dann bekannt, im Londoner Olympiastadion zu spielen.
Der Erfolg sei ihm gegönnt. Sam Fender macht einzigartige Musik und ist nicht ohne Grund einer der bedeutendsten Indie-Musiker der letzten Jahre. Macht euch am besten selbst ein Bild und hört schon mal ins neue Album rein. Die erste Single „People Watching“ ist nämlich schon draußen. Und falls ihr keine Karten für die Tour bekommen habt. Am Donnerstag wurde angekündigt, dass Sam Fender auf dem Hurricane- und Southside Festival spielen wird.
„People Watching“ ist heute unser Song des Tages im Popfilter. Den könnt ihr hier hören und abonnieren.