Ranten und Raven – das ist seit jeher das Motto des englischen Elektropunk-Duos Sleaford Mods. Diesen Stil bringt die Band in den mehr als 15 Jahren ihres Bestehens zu einiger Perfektion. Zu minimalistischen und oft ziemlich rohen Punk-Beats rappt und schimpft Frontmann Jason Williamson über das prekäre Leben der britischen Arbeiterklasse sowie über abgehobene Politiker*innen und wiedererstarkenden Nationalismus.
Das musikalische Motto von Hot Chip ist hingegen eher: Raven und dann noch ein bisschen mehr Raven. Seit den frühen 2000ern kombiniert die Gruppe aus London Synthpop mit Funk, Disco und House-Einflüssen. Vor allem Groove und Tanzbarkeit stehen hier im Mittelpunkt, vor gelegentlichen verzerrten Gitarren wird aber auch nicht zurückgeschreckt.
Tanzbare Tiraden
Die Zusammenarbeit der beiden Bands kommt auf Initiative der Londoner Abbey Road Studios zustande. Das Ganze ist Teil der hauseigenen „Lock-In Sessions“. Der Clou dabei: Alle Aufnahmen werden an einem einzigen Tag gemacht, und zwar nur mit den Instrumenten, die in den Abbey Road Studios vorhanden sind. Außerdem wird alles gefilmt, so dass man einen ziemlich spannenden Einblick in den Arbeitsprozess der Bands bekommt.
Hot Chip und Sleaford Mods, oder „Hot Mods“, wie die Bands ihr gemeinsames Projekt spaßeshalber nennen, haben bei dieser Session unter anderem den Song „Nom Nom Nom“ aufgenommen. Der vereint die Angriness von Sleaford Mods mit dem Groove von Hot Chip und erscheint in einer limitierten Vinyl-Auflage. Die Einnahmen gehen dabei an die gemeinnützige Organisation War Child, die sich für Kinder in Kriegsgebieten einsetzt.
Wie die Zusammenarbeit in den Abbey Road Studios gelaufen ist, und wie das Ergebnis klingt, hört ihr im Popfilter. Unseren täglichen Musikpodcast könnt ihr hier hören und
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