Popfilter | Slowdive – kisses

Keine Angst vor Pop

Mit „kisses“ richtet die britische Shoegaze-Band Slowdive ihren Blick von den Schuhen nach oben gen Pop-Himmel und fabriziert damit den vermutlich besten Pop-Song, den eine Shoegaze-Band je gemacht hat.

Band mit Pausen

Bei Slowdive steht seit jeher weniger das Songwriting im Vordergrund, sondern vor allem die dichten, atmosphärischen Soundteppiche, die sie mit ihren Gitarren erzeugen. Auf ihrem zweiten Album „Souvlaki“ von 1993 veredeln sie diese Disziplin, bekommen dafür aber zunächst eher durchwachsene Kritiken. Heute gilt das Album als ein Meilenstein des Shoegaze.

Zwei Jahre später lösen sich Slowdive auf. Und nach sage und schreibe 22 Jahren Pause kommen sie 2017 plötzlich mit einem Comeback-Album um die Ecke. Es klingt nach einer Band, sie sich Zeit lässt. Die nicht mitmacht im Hamsterrad der Musikindustrie. So ein guter Showgaze-Song, der muss halt auch erstmal reifen.

Shoegaze in catchy

Umso schöner, dass Slowdive nach weiteren sechs Jahren Pause nun zurück sind. Diese Woche erscheint ihr fünftes Album „everything is alive“. Ein Album mit einer großen emotionalen Bandbreite und einem Song, der für Slowdive-Verhältnisse ungewohnt catchy daherkommt.

„kisses“ heißt dieser Song. Die Band habe sich direkt in ihn verliebt, sagt Songschreiber Neil Halstead. Ein bisschen Angst vor diesem Sound ist aber auch im Spiel. Mehr dazu hört ihr im Popfilter. Ihr könnt den Podcast hier hören und abonnieren.

Redaktion