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Hachiku
Foto: Marcelle Bradbeer

Popfilter | Warum Hachiku den Atlantik durchschwimmt

Am anderen Ende der Welt

Die bittersüßen Erinnerungen an einen Ort am anderen Ende der Welt, der mal das Zuhause war, es aber nicht mehr ist – das ist das Thema des neuen Hachiku-Songs „Keep On Swimming“

Das wohlige Gefühl

Es war hier sowas, das hatte ich vorher noch nicht erlebt. Jeder spielt irgendwie in einer Band und alle kommen zueinander zu ihren Shows und es macht keinen Unterschied, ob du jetzt gut Gitarre spielen kannst oder eher mittelmäßig. Es geht eher darum, dieses Gefühl, dass man sich unterstützt und füreinander da ist.

Anika Ostendorf alias Hachiku über die Musikszene in Melbourne. Dieses wohlige Szenegefühl ist für Anika so wichtig, dass sie dafür um die halbe Welt gezogen ist: von Deutschland nach Australien. Dort lebt sie seit einigen Jahren und macht Musik, eben unter dem Namen Hachiku. Es geht ihr dort wie vielen Menschen, die ausgewandert sind: man vermisst das alte Zuhause einerseits, aber zurückgehen will man trotzdem nicht. Darüber hat sie einen Song geschrieben, der heißt „Keep on swimming“.

Man könnte meinen, dass Ostendorf an Abschiede und Wegziehen gewöhnt ist, denn sie ist so etwas wie eine moderne Nomadin. Geboren in Detroit, aufgewachsen in einer Kleinstadt in der Nähe von Köln. Zum Studieren geht sie nach London, verbringt ein Auslandssemester in Australien. Dorthin kehrt sie nach ihrem Abschluss zurück, arbeitet bei Courtney Barnetts Label Milk! Records und produziert auch erste eigene Songs. Die klingen nach bescheiden-verspieltem Bedroom-Pop, der nicht mehr Raum beansprucht als das sprichwörtliche Schlafzimmer.

Schmerz und Freude

Für Februar 2025 hat Hachiku ihr zweites Album „The Joys of Being Pure at Heart“ angekündigt. Der Titel ist angelehnt an die bekannte New Yorker Indierock-Band The Pains of Being Pure at Heart. Denn, so sagt Anika, sie habe nie ganz verstanden, warum ein reines Herz einem Schmerz bereiten kann. Sie will zwischen all den Herausforderungen der Welt nicht abstumpfen, sondern offen und mitfühlend sein.

„Keep on swimming“ klingt federleicht, die Drum Machine tuckert, dazu schimmern und glitzern die Harfen-Arpeggios während Anika Ostendorf mit kristalliger Gesangsstimme erforscht, wie man sich selbst verändert, wenn man so weit weg von Zuhause lebt. Während der Pandemie hat sie überlegt, ob man schneller ist, wenn man den Atlantik durchschwimmt oder ein Loch durch die Erde gräbt. Das Ergebnis ihrer Überlegungen kann man in „Keep on swimming“ hören – unser Song des Tages im Popfilter. Den könnt ihr hier hören und abonnieren.

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