Popfilter | Wie C’est Karma Tradition und Moderne verbindet

Fado für den Club

Vom Songwriter-Indiepop zum Clubtrack mit traditioneller Färbung: die Musik von C’est Karma hat sich seit ihren ersten Veröffentlichungen stark gewandelt. Jetzt hat sie portugiesischen Fado für sich entdeckt.

Wie passt das zusammen?

Luxemburg, Fado und elektronische Sounds – bei „Maria João” von C’est Karma und Fado Bicha kommen auf den ersten Blick unvereinbare Dinge trotzdem harmonisch zusammen. Denn Karma Catena alias C’est Karma hat familäre Wurzeln in Portugal, wächst aber in Luxemburg auf.

Dort macht sie ihre ersten musikalischen Schritte. Schon mit acht Jahren schreibt sie ihren ersten Song, damals als spontanes Geburtstagsgeschenk für ihren jüngeren Bruder. Als Teenagerin spielt sie in einer Punk-Band, entscheidet sich mit 17 Jahren dafür, alleine Musik zu veröffentlichen.

Stolz und queer

Die klingt zuerst nach Songwriter-Indiepop und entwickelt sich seitdem in eine eher elektronische Richtung. „Maria João“ ist C’est Karmas erster Song auf Portugiesisch. Mit dabei ist das Duo Fado Bicha, das seit einigen Jahren das traditionelle Erbe das Fado mit neuen Inhalten und Ausdrucksformen erweitert, zum Beispiel mit Texten über queere und nicht-weiße Menschen.

Im Song geht es um Wurzeln und Erinnerungen, aber auch um das Überwinden und Biegen von Grenzen. Für C’est Karma ist der Erschaffungsprozess des Songs sehr emotional: „zwischen traditionellen Fado und zeitgenössischer Tanzmusik verkörpert der Song unsere verflochtenen Identitäten und ist dabei stolz und queer.“

Und der Song ist ein gutes Beispiel dafür, dass Traditionen keine statische Angelegenheit sein müssen, denn es sind ja ebenfalls nicht statische Menschen, die sie lebendig halten.

„Maria João“ von C’est Karma und Fado Bicha ist unser Song des Tages im Popfilter. Unseren täglichen Musikpodcast könnt ihr hier hören und abonnieren.

Redaktion