Popfilter | Wie sich Channel Tres vom Schubladendenken befreit

Kopfrauschen und Emanzipation

Channel Tres will mehr als „nur“ ein House-Producer sein. Schubladendenken findet er doof, genauso wie Alkohol und Drogen. Von all dem befreit er sich, wie sein Debütalbum „Head Rush“ zeigt.

Channel Tres: mehr als nur House

Mit den Songs „Topdown“ und „Controller“ gelingt Channel Tres 2018 ein kleines Kunststück: Mit seiner ersten EP produziert er aus dem Heimstudio heraus zwei der größten House-Hits der vergangenen Jahre. Und das, obwohl seine Heimatstadt eigentlich für ein anderes Genres steht.

Mit Dr. Dre, Coolio oder Kendrick Lamar kommen ein Haufen extrem erfolgreicher Rapper aus Compton. Spätestens mit „Straight Outta Compton“ dürfte vielen die Stadt ein Begriff sein. Dieser Einfluss zeigt sich auch bei Channel Tres. Trotzdem produziert der in erster Linie House Musik.

In den folgenden Jahren folgen viele Kollaborationen und eigene Tracks. Das House-Label wird er aber nicht ganz los. Dagegen wehrt er sich jetzt auf seinem Debütalbum, „Head Rush“. Dort rappt er: „Never put a artist in a box / They only thought I could do house“.

Ein Album, zig Themen

Aber nicht nur Schubladendenken ist Thema der Platte. Er verarbeitet eigentlich die gesamte Zeit seit seiner ersten EP.

Einen prägenden Auftritt im Berghain zum Beispiel, oder dass er aufgehört hat, zu trinken und Drogen zu nehmen. Im Rolling Stone, wo er weiter als House Musiker angekündigt wird, erzählt er:

It was like ‘dude, you did all this work to get here, now you’re gonna let some substances and stuff distract you or make you miss out on it?’

Channel Tres im Rolling Stone

Doch bei allem Erfolg erzählt das Album auch von schweren Stunden. Wie zum Beispiel dem Verlust seines Freundes und Mitproduzenten August 08. Dem widmet er den Song „Here“, der als freestyle und Reaktion auf den Tod entstanden ist.

Was sonst noch alles in „Head Rush“ steckt, hört ihr im heutigen Popfilter. Wenn euch das gefällt, abonniert den Podcast doch gern hier.