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Reingehört: Slow Club – Paradise

Rebecca Taylor und Charles Watson haben sich bereits in der Schulzeit kennengelernt und 2006 die Band Slow Club gegründet. Nach ihrem Debütalbum „Yeah So“ erscheint heute das zweite Album „Paradise“. Darin singen sie von Großvätern und imaginären Brüdern.

Slow Clubs erstes Album Yeah So hat sich musikalisch irgendwo zwischen Antifolk und Pop bewegt. Die Band hatte sich auf Gesang und Gitarren beschränkt. Ab und zu wurden noch ein paar Percussions eingespielt. Jetzt sind Slow Club nicht nur älter, sondern auch experimenteller geworden. Ihre Heimatstadt Sheffield haben Rebecca und Charles verlassen, um ihr zweites Album in London aufzunehmen.

Das erste Album haben wir mit 17, 18 Jahren geschrieben und das zweite mit 23. Eine Menge hat sich seit dem verändert. Wir hören andere Musik und haben mit vielen Bands gespielt. Jetzt kennen wir die Vorteile von Songs mit Groove.

Den Groove hat der Platte Luke Smith verpasst. Smith hatte auch seine Hände bei dem Foals Album Total Life Forever im Spiel und ist sonst eher für elektronische Musik bekannt. Slow Club haben dank Smith nun Songs produziert, die ausgepfeilter und voller klingen.

Luke Smith hat ein immenses Wissen über elektronische Musik und darüber, Instrumente in eigenartiger Weise zu spielen. So konnten wir unsere Songs ganz anders klingen lassen, als die Demos.

Smith habe eine völlig andere Herangehensweise an Musik, so Charles. Durch sein Wissen konnten Slow Club einige Songs komplett anders gestalten, als zuvor. Smith hat versucht, das Beste aus ihren Songs herauszuholen.

In Two Cousins geht es darum, dass das Leben eine Reise ist, an dessen Ende man zu seiner Kindheit zurückkehrt. In dem Part, den Charles geschrieben hat, verarbeitet er ein persönliches Erlebnis:

Mein Großvater war in den vierziger Jahren im Krieg. Er wurde vermisst. Dann hat eine Zeitung ein Foto von ihm veröffentlicht. Das Foto sah meine Großmutter und so wusste sie, dass er noch am Leben war.

Auf Paradise dreht sich viel um das Thema Tod. In You, Earth or Ash singt Rebecca über ihren Großvater und ihre Angst darum, ihn zu verlieren. In Never Look Back geht es um Charles imaginären toten Bruder, den er versucht wieder ans Leben zu bringen. Die Idee zum Text nahm Charles aus einem Alptraum.

Ich hatte den Traum gehabt, dass ich in den Keller meiner Eltern gehe und dort all diese Familien-Fotos sehe. Ich habe keinen Bruder. Aber da waren all diese Fotos mit einem kleinen Bruder. Das war sehr eigenartig, als ich am nächsten Tag aufgewacht bin.

In Never Look Back kontte er diesen Alptraum heraussingen, so Charles. Herausgesungen haben Slow Club so einiges. Die Hälfte der 11 Songs auf Paradise haben den Charme der ersten Platte behalten und kommen nur mit Gitarre und Gesang aus. Die andere Hälfte jedoch ist lauter, treibender und man hört Geige, Piano, E-Gitarre und gospelartigen Gesang. Diese Kontraste spiegeln sich auch in den Texten wieder. Von Liebe, Herzschmerz bis hin zu Tod findet man auf Paradise alles wieder. Slow Club haben sich vorgenommen nicht mehr nur niedlichen Pop zu machen und das mit Paradise geschafft.


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