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Reingehört: The Raveonettes – Raven in the Grave

Das dänische Noise-Wave-Duo The Raveonettes hat die Synthesizer vom letzten Album „In and Out of Control“ wieder eingepackt und die klebrigen Lollies aufgelutscht. Statt Candy Pop machen sie mit ihrer fünften Platte „Raven in The Grave“ endlich wieder das, was sie seit fast 10 Jahren am besten können: mit kühlem Charme und viel Attitüde melodiöse Soundwände basteln.

Wenn man an bekannte Rock-Duos denkt, dann fallen den meisten wohl als erstes The Kills oder die White Stripes ein. Vergleichsweise unbekannt dagegen ist das dänische Duo The Raveonettes, das mit Raven in the Grave ihr bereits fünftes Album veröffentlicht: Im Gegensatz zu den White Stripes und The Kills reduzieren Sharin Foo und Sune Rose Wagner ihre Musik aber nicht auf ein Minimales an Gesang, Gitarre und Schlagzeug, sondern spielen Shoegaze-inspirierten Noise und Surf Rock. Auf ihren frühen Alben kam man nicht umhin sich das Duo auf Motorrädern durch die kalifornische Sonne fahrend vorzustellen, von der großen Liebe singend. Mit Raven in the Grave steigen sie nun titelgebend in die Gruft hinab, tauschen die Lederjacken gegen lange, schwarze Mäntel und singen von Tränen und Tragödien, zerbrochenen Herzen und Träumen.


Musikalisch machen die Dänen keine Ausnahme: Schon auf ihrem dritten Album Lust Lust Lust schlugen sie erstmals dunklere Töne an. Ein erfolgreiches Wagnis, wie sie nun mit dem neuen Wave- und Gothic-inspirierten Sound beweisen. Das Schlagzeug leitet im Marschtakt den Weg durch einen dunklen Wald zum Friedhof, die Gitarren flirren und knistern, wie Unheil bringende Bäume im Wind und auf dem Weg hinab in die Gruft wird man von Sharin Foo als schönem Geist begleitet.

Aber nicht jedes Lied auf dem Album klingt nach nächtlichem Grusel auf dem Friedhof. Forget that you’re young und Ignite sind musikalisch vergleichsweise fröhliche Stücke und erinnern an die vergangenen sonnigen Tage auf dem Motorrad.

Das täuscht über die eher melancholischen Texte hinweg, denn wenn sich Sharin und Sune Rose in „Ignite“ vorstellen, wie es wäre die Liebe im Herzen des anderen wieder zu entzünden, dann ist das nicht unbedingt fröhlich.

Mit Raven in the Grave haben The Raveonettes ihr bisher musikalisch und textlich geschlossenstes Album veröffentlich. Es tröstet damit auch über den mittelschweren Candy-Pop-Unfall des Vorgängers hinweg. Denn wenn die Dänen am Ende lächelnd und verstört zwischen den Gräbern in der Sonne liegen und singen “My time’s up / And I don’t care / How I feel / I just don’t care”, dann legt man sich gern dazu, weil man mit den Raveonettes alles durchmachen würde, so lang sie weiterhin so perfekte Alben machen.

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