Rufus Wainwright ist “Out Of The Game”

Mit „Out Of The Game“ hat Rufus Wainwright schon sein siebtes Studioalbum veröffentlicht. In zwölf Songs zeigt er sich so poppig wie nie zuvor.

Rufus Wainwright kommt nicht mehr mit. „I’m out of the game“, singt er im Titelstück seines neuen Albums. Schleierhaft scheinen ihm die Gepflogenheiten der jungen Generation. Vermutlich wird sich seine Beziehung zur Jugend allerdings schon bald ändern, denn im letzten Jahr ist er Vater geworden. Seine Tochter Viva Katherine wird ihn früher oder später damit konfrontieren. Die hat übrigens gleich drei Eltern: Wainwright, dessen Lebensgefährten und Mutter Lorca Cohen, die Tochter von Leonard Cohen.

Wainwright selbst ist der Sohn eines erfolgreichen amerikanischen Folkmusikers und er umgibt sich offenbar auch gern mit den Söhnen und Töchtern berühmter Musiker. So bereichert John Lennons Sohn Sean Lennon den Song Sometimes You Need mit seiner Akustikgitarre. Hier trifft man auf einen für Wainwright eher untypische Singer-Songwriter-Sound. Der gliedert sich auf Out Of The Game in eine Reihe klassischer Popsounds gerade zu unauffällig ein. So findet man auf der Platte Songs die an den Pop der 70er und 80er erinnern.

Anders als auf den vorhergehenden Alben klingen die Lieder leichtfüßiger, weniger dramatisch und poppiger. Die Zusammenarbeit mit Hitproduzent Mark Ronson hat den Sound der Platte hörbar beeinflusst. Trotzdem bleiben seine Popsongs unverwechselbar. Seine eindringliche Stimme gibt ihnen ein fast klassisches Gewand. Und wie gewohnt liegen seinen Stücken Melodien zu Grunde, die vielfältig, überraschend und detailreich sind.

Vermutlich hat Wainright das überschwängliche Vaterglück zu solch beschwingten Popsongs inspiriert. Auch wenn sie viel weniger an Oper oder Musical angelehnt sind, wie auf früheren Alben, sind sie dennoch gewaltig in Szene gesetzt. Ohne sich fremd zu werden hat Rufus Wainwright mit Out Of The Game sein bisher eingängigstes Popalbum veröffentlicht.

Redaktion