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Gewandhausorchester_ Foto: Josephine Heyde_twosyde media
Gewandhausorchester_ Foto: Josephine Heyde_twosyde media

Saitenwechsel | Auf Tour in der Elbphilharmonie

Höchstleistung trotz Hindernissen

Ein Zugausfall ist schon nervig, wenn man allein unterwegs ist. Aber was, wenn das einem 90-köpfigen Orchester auf Konzertreise passiert? Der Saitenwechsel geht mit dem Gewandhausorchester auf Tour – nach Hamburg in die Elbphilharmonie.

+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++


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Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.

Eine Stunde Verspätung. Na das fängt ja gut an. Das Gewandhausorchester will an diesem Morgen nach Hamburg fahren. Am Abend ist Konzert in der Elbphilharmonie – der Auftakt zu einer Europatournee. Elf Tage, neun Konzerte, fünf Städte.

Bassist Karsten Heins checkt auf seinem Handy die aktuellen Streckeninformationen. Er ist Orchestervorstand, also quasi ein Sprecher des Orchesters gegenüber der Verwaltung. Er ist auch in die jahrelangen Planung der Tour involviert.

Wir müssen am Abend konzentriert und ausgeruht sein. Wir müssen bei jedem Konzertort unsere beste Leistung bringen. Das ist das oberste Ziel. – Karsten Heins, Solobassist

Damit das gewährleistet ist, arbeitet im Hintergrund ein großes Team. Auf Tour sind 90 Musikerinnen und Musiker dabei, dazu zehn weitere Personen: Management, Marketing, ein Social-Media-Team, ein Arzt, drei Orchesterwarte. Ein Lastwagenfahrer hat die großen Instrumente und Koffer bereits am Abend zuvor nach Hamburg gebracht.

Planung fünf Jahre im Voraus

Nach einer halben Stunde geht Andreas Schulz, der Gewandhausdirektor, von Tisch zu Tisch: „Der Zug fällt aus. Wir nehmen jetzt den ICE eine Stunde später nach Berlin. Dann schauen wir, wie wir weiterkommen.“

Für diese Europatournee sind Schulz und das Management bereits seit fünf Jahren in der Planung. Zunächst entscheiden sie, an welchen Orten gespielt werden soll. Drei Jahre vorher verhandeln sie dann mit den konkreten Konzerthäusern. Auch der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons, ein gefragter Dirigent, ist in die Verhandlungen mit einbezogen.

Das ist ein Geben und Nehmen. Manchmal muss man schon werben für das Orchester. Aber gerade jetzt mit Andris Nelsons haben wir viele Angebote auf dem Tisch und können uns aussuchen, wo wir auftreten wollen, und wo vielleicht auch nicht. – Andreas Schulz, Gewandhausdirektor

Auch was man auf Tour spielt, will wohl überlegt sein. Auf dieser Tour sind es Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann, zwei Leipziger Komponisten der Romantik. Mendelssohn war ab 1835 Gewandhauskapellmeister. Andris Nelsons dirigiert also als sein Nachfolger. Er findet es faszinierend, wenn er sich vorstellt, dass man im Orchester die Linien zurückverfolgen kann, von Musikern, die von ihren Kollegen gelernt haben, bis hin zurück zu Mendelssohns Amtszeit.

Umstrittene Akustik in der Elbphilharmonie

Auf dieser Tour spielt das Orchester also Repertoire, das, wie sie sagen, in der eigenen DNA liegt. Das Orchester hat seinen eigenen, spezifischen Klang, doch auch der klingt nicht in jedem Konzertsaal gleich. Die Akustik der Elbphilharmonie machte wenige Tage vor Tourbeginn negative Schlagzeilen. Gesang kommt beim Publikum, das hinter der Bühne sitzt, offenbar nicht ausreichend an.

Wie das Gewandhausorchester in der Elbphilharmonie klingt, und wie sich die Akustik für den Dirigenten und das Orchester anfühlt, hört ihr in dieser Folge des Saitenwechsels. Eva Morlang hat das Orchester nach Hamburg begleitet.

Andris Nelsons, Gewandhauskapellmeister - Foto: Peter Hundert

Foto: Peter Hundert
Das ist das Tolle an Musik: man kann eigentlich nicht zwei mal in das gleiche Wasser springen. Jedes Mal wenn du ein Stück aufführst, ist die Klangwelt automatisch ein bisschen anders, selbst wenn du das gar nicht willst.Andris Nelsons, Gewandhauskapellmeister
Saitenwechsel | Auf Tour in der Elbphilharmonie 09:26

 

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