+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhaus zu Leipzig.+++
Eine hügelige Landschaft mit vielen Obstgärten und Hecken, strohgedeckte Fachwerkhäuser am Wegesrand, Fjorde und Buchten entlang der Küste – die dänische Insel Fünen wird nicht nur wegen Hans-Christian Andersen als Märcheninsel bezeichnet. Inmitten dieser ländlichen Idylle kommt 1865 Carl Nielsen zur Welt.
Er hat einen ganzen Schwarm von Geschwistern, ist das siebte von zwölf Kindern. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Die bäuerliche Familie hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Doch schlecht geht es Carl Nielsen deswegen nicht. Noch Jahre später schwärmt er von seiner Jugend auf Fünen.
Carl Nielsen ist schon als kleiner Junge musikalisch begabt. Später studiert er Geige und wird Violinist am Königlichen Theater in Kopenhagen, wo er schließlich auch als Dirigent wirkt. Nebenbei komponiert Nielsen eigene Werke und macht sich so einen Namen in Dänemark. Der internationale Durchbruch bleibt ihm zunächst verwehrt. Doch seine dritte Sinfonie sollte das ändern.
Mensch & Natur
Das Auffälligste an dieser Sinfonie ist ihr zweiter Satz, der geprägt ist von warmen und weichen Naturstimmen. Doch in diese Naturfläche schleicht sich langsam die menschliche Stimme.
Von seinen insgesamt sechs Sinfonien ist die dritte die zu Lebzeiten meistgespielte Sinfonie. Ein Werk über den Einklang von Mensch und Natur. Wahrscheinlich hatte Carl Nielsen Recht. Auf der Insel Fünen klingt eben alles ein bisschen anders, als auf dem Rest der Welt.