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Das Gewandhausorchester soll nach 100 Jahren doch noch die Sinfonie fis-moll von Dora Pejačević spielen.
Foto: Gert Mothes

Saitenwechsel | Dora Pejačević

„Sie hat ihre Chancen genutzt“

Dora Pejačević war um 1900 die erste kroatische Komponistin, deren Orchesterwerke aufgeführt wurden. Dort ist sie heute sehr bekannt, in Deutschland dagegen kaum, obwohl sie lange in Dresden und München wirkte.

Präsentiert von

Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.

Komponistin Dora Pejačević

Den Namen der Komponistin Dora Pejačević hatte Kyra Steckeweh auch noch nie gehört, obwohl die Pianistin sich schon länger mit Musik von Frauen beschäftigt. 2018 erschien ihr Dokumentarfilm „Komponistinnen“: darin widmet sie sich Fanny Hensel, Emilie Mayer, Mel Bonis und Lili Boulanger. Und seitdem kommen immer neue Entdeckungen dazu.
Auf den Hinweis hin, es gebe da so eine tolle kroatische Komponistin, fand Steckeweh bei Google schnell den Namen Dora Pejačević. Sie ist in ihrem Heimatland unter anderem dafür berühmt, dass sie das erste kroatische Klavierkonzert (ihr op. 33) geschrieben hat.

Geboren wird sie 1885 im damaligen Österreich-Ungarn in eine Adelsfamilie. Ihr Vater ist Banus, ein Vertreter des Königs, ihre Mutter Baronin, ausgebildete Pianistin und Sängerin.

Ihre Kindheit verbringt sie in Budapest, im Schloss der Familie im Osten Kroatiens und in Zagreb. Dort sowie später in Dresden bekommt sie eine erstklassige musikalische Ausbildung von Privatlehrern – wenngleich zu der Zeit Frauen schon an Konservatorien studieren konnten.

Sie komponiert schon früh eigene Werke und entwickelt einen eigenen Stil.

Sie hatte schon Jugendwerke geschrieben mit zwölf und hat dann ihre Musiksprache immer mehr konkretisiert und mit Anfang, Mitte zwanzig gefunden.

Kyra Steckeweh, Pianistin

Kyra Steckeweh, Pianistin

Sie sorgt für Staunen

Als Frau um 1900 komponieren – das tun natürlich noch viele andere. Aber dass ihre Werke auch aufgeführt werden, ist eine ganz andere Hausnummer – und zwar nicht nur klein besetzte Stücke für die Hausmusik, sondern große Orchesterwerke.

So werden etwa Teile ihrer Sinfonie op. 41 im Wiener Musikverein aufgeführt. Im Programmheft steht an dem Abend nur »D. Pejačević«. Ein Kritiker schreibt später von seinem Staunen, als beim Schlussapplaus eine Frau auf die Bühne tritt.

Mit welchen Widerständen die Komponistin zu kämpfen hatte, und was von ihrer Musik heute bleibt, darum geht es in dieser Folge des „Saitenwechsel“.

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