+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Wer einen Platz in der Leipziger Mendelssohn-Orchesterakademie ergattert, darf bei den Großen mitspielen. Aber wie kommt man eigentlich an die begehrten Posten im Orchester? Was muss man können? Und bereitet das Studium junge Musiker auf den Alltag im Orchester vor?
Der Brite Andrew Manze ist Chefdirgent der NDR Radiophilharmonie in Hannover. Erfahrene Musiker wie Manze geben Workshops, um den jungen Akademisten den Einstieg ins Berufsmusiker-Dasein zu ebnen. Technisch kann er den jungen Musikern nicht mehr viel mitgeben. Vielmehr will er sie ermutigen, ihren eigenen Instinkten zu folgen. Denn das lernt man im Studium nicht, sagt er.
Manze arbeitet sich an diesem Nachmittag zusammen mit vier Akademisten am Dissonanzquartett ab. Mozart hat das damals seinem Freund und Mentor Haydn gewidmet. Und für den hat sich Mozart ganz besonders ins Zeug geschmissen. Das kann man auch hören. Andrew Manze sagt, die Aufgabe hier ist es, die Musik nicht zu verfrickelt, sondern frisch klingen zu lassen.
Die Konkurrenz ist groß
Die vier Musiker harmonieren gut beim Dissonanzquartett. Doch Reibungen gehören zur Ausbildung dazu. Der Konkurrenzkampf ist stark, weil es sehr viele Bewerber für wenige Stellen gibt.
Ins kalte Wasser geschmissen
In der Akademie werden die Jungmusiker auf genau diese Situationen vorbereitet. Sie trainieren für Probespiele, bekommen Unterricht von Mentoren, nehmen an Orchesterproben und Konzerten teil. Eine sehr praktische Ausbildung verglichen mit dem Studium.
Klassische Konzerte seien ihm manchmal zu statisch, sagt Andrew Manze. Da können ein paar frische Impulse nicht schaden. Doch er gibt sich zuversichtlich. Denn die junge Generation wächst mit einem viel breiteren Musikwissen auf. Manze verspricht sich davon eine spannende Zukunft und mehr Vielfalt in den Konzertsälen.