+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Dresden, 1849. Die deutsche Revolution tobt durchs Land und bewegt auch den Komponisten Robert Schumann. Nichtsdestotrotz erlebt er gerade eines seiner produktivsten Jahre überhaupt. Er komponiert viel, experimentiert mit verschiedenen Gattungen. Das Geld verdient derweil seine Frau Clara als Pianistin.
Abgesehen von der politischen ist zur selben Zeit noch eine ganz andere Revolution im Gange. Eine Revolution im Instrumentenbau. Zwei Erfinder kommen auf die Idee, eine industrielle Technik der Luftzufuhr für Schmelzöfen auf Blasinstrumente anzuwenden. So entsteht das Ventilhorn, das einiges mehr kann als das altgediente Naturhorn.
Drahtseilakt über dem Löwenkäfig
In Dresden trifft Robert Schumann auf renommierte Ventilhornspieler und komponiert sein Konzertstück für vier Hörner und Orchester. Für ein neues Instrument, das den Orchestersatz revolutionieren wird.
Doch auch wenn sich mit dem Ventilhorn plötzlich ganz neue und scheinbar einfache Möglichkeiten auftun, leicht zu spielen ist dieses Konzertstück bei weitem nicht. Gewandhaus-Hornistin Juliane Grepling weiß das nur zu gut.
Weichlich schlägt männlich
Das Ventilhorn wurde übrigens schon im Jahr 1818 patentiert. Durchgesetzt hatte es sich 30 Jahre später noch nicht.
Insofern war die Revolution des Horns eine schleichende. Mit einem wichtigen Meilenstein: dem Konzertstück für vier Hörner von Robert Schumann.