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Sea + Air haben sich von Europas Krisenherden inspirieren lassen. Foto: Tim Dobrovolny
Sea + Air haben sich von Europas Krisenherden inspirieren lassen. Foto: Tim Dobrovolny

Sea + Air im Interview

Musikalische Reise durch Europas Krisen

Das deutsch-griechische Duo Sea + Air ist drei Jahre quer durch Europa getourt. Dabei hat das Pop-Ehepaar allerlei gesehen: Demonstrationen in Portugal, die angespannte Lage in der Ukraine und die Krise in Griechenland. Über all diese Erfahrungen haben Sea + Air Songs geschrieben.

Drei Jahre sind Sea + Air auf Tour gewesen. In 22 Ländern quer durch Europa haben Eleni Zafiriadou und ihr Mann Daniel Benjamin 600 Konzerte gespielt. Auf ihrer Tour haben sie viel gesehen und erlebt: In Portugal endete eine Demonstration in Krawallen, qausi direkt neben ihrem Konzert. In der Ukraine haben Sea + Air gehört, wie angespannt die Lage wirklich ist und auch die Griechenland-Krise haben sie miterlebt.

2011 waren wir in der Ukraine, als uns Jugendliche erzählt haben, dass die gerade auf einen Krieg mit Russland zusteuern. Das war zwei Jahre vor dem Krieg, aber die wussten das alles schon. Wir hatten das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und Dinge mitzukriegen, die man in den Medien gar nicht hört. Die Spannung kam dann in den Texten und in der Musik raus. – Daniel Benjamin

Schon auf der Tour ist Sea + Air die Idee gekommen, über all diese Erfahrungen ein Album zu machen. Also haben sie begonnen Songs zu schreiben und zu komponieren. Aus Ermangelungen an Aufnahmemöglichkeiten, komponierten sie das gesamte Album im Kopf.

Sea And Air Tim Dobrovolny

„Wir kommen alle von irgendwo her“

Die verschiedenen Eindrücke aus ihrer Europa-Tour verbinden Sea + Air mit der Familiengeschichte von Sängerin Eleni: Diese beginnt in den 1920er Jahren, als ihre Urgroßmutter aus Anatolien vertrieben wurde.

Als sie in Griechenland ankam, hat sie Gerüchte gehört, wonach ihre alte Heimat, ihr Dorf zerstört wurde. Der Song „Flowers From The Distance“ handelt davon. Ein Song über das Heimweh. Es geht darum, sich vorzustellen, wie man einer 14-jährigen erzählt, dass da jetzt nichts mehr ist.

Ihr Großvater ging später von Griechenland nach Deutschland. Aus all diesen Einflüssen ergibt sich das Album „Evropi“. Es handelt von Heimat- und Perspektivlosigkeit und wirkt vor dem Hintergrund der momentanen Flüchtlingsdebatte erschreckend aktuell. Dennoch ist es kein politisches Album. Vielmehr geht es Sea + Air um die Menschen hinter den Geschichten, um ihre Hoffnungen und Schicksale.

Über das Konzept hinter ihrem Album haben sich Sea + Air mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt unterhalten.

Interview mit Sea + Air 08:06

Redaktion: Claire Schulte-Wieschen

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