Ed Sheeran ist ein absoluter Superstar. Hits wie „Shape Of You“ und „Perfect“ dominieren seit Monaten die Charts und Playlisten auf der ganzen Welt. Und halten uns als Ohrwurm nächtelang wach.
Gerade ist der Brite auf Europa-Tour und will auch in Nordrhein-Westfalen auftreten. Das gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Ursprünglich sollte der Sänger auf dem Flughafen Essen-Mülheim auftreten. Doch dann wurden dort seltene Singvögel gefunden: Feldlerchen. Anfängliche Pläne, die Vögel umzusiedeln, scheiterten an den Protesten von Naturschützern. Also musste der Superstar weichen.
Next Stop: Düsseldorf
Also auf nach Düsseldorf. Hier soll Sheeran nun stattdessen auftreten. Immerhin freuen sich bereits 80.000 zahlende Zuschauer auf den Sänger. Doch so einfach ist das nicht, denn auch in der Landeshauptstadt wird protestiert. Eine Baumschutzgruppe will verhindern, dass auf dem Messegelände 104 Bäume gefällt werden. Dort wird gerade ein neues Open-Air-Gelände gebaut und Sheeran sollte es einweihen. Außerdem meldete ein Sicherheitsforscher Bedenken an.
Das Problem liegt darin, dass da noch nie ein Konzert stattgefunden hat. Es gab den Plan, das Gelände für 2019 fit zu machen. Nun ergab sich eben die Chance das Ed-Sheeran-Konzert hier auszurichten. […] Das ist aber eben sehr kurzfristig. Deshalb hat die Stadt relativ viele Gegner mit relativ vielen guten Argumenten. – Christian Herrendorf, Westdeutsche Zeitung
Vögel 2, Ed Sheeran 0?
Auch in Düsseldorf nisten geschützte Vögel. Diesmal fand man bei der Überprüfung des Geländes Mäusebussarde und Habichte. Das Konzert steht also wieder auf der Kippe.
Mittlerweile hat sich das Konzert zu einem Thema in der Düsseldorfer Lokalpolitik hochgeschaukelt. Am 27. Juni soll in einer Sondersitzung im Düsseldorfer Rathaus über den Auftritt entschieden werden.
Tatsächlich ist es so, dass die CDU bei ihrem Nein bleiben wird. Und dann hängt es eben an den Grünen. Grüne, FDP und SPD hätten eine Mehrheit. Ob die Grünen tatsächlich nochmal umschwenken, kann ich nicht absehen. – Christian Herrendorf
Was das alles für die Fans bedeutet, und wie es mit dem Konzert weitergeht, darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Erll mit Christian Herrendorf gesprochen. Er ist Ressorleiter der Lokalredaktion der Westdeutschen Zeitung.
Redaktion: Sebastian Ernst