Glaubt man den Liedern von Herman Dune ist die Liebe eine ganz simple Angelegenheit. Titel wie My Home Is Nowhere Without You oder I Wish That I Could See You Soon klingen fast nach einer kindlichen Herangehensweise an Gefühle, die uns nicht selten den Schlaf rauben. Für David Herman Dune sind es die einfachen Worte, die klar und deutlich verständlich machen, worum es wirklich im Leben geht.
Ich mag einfache Wörter, weil sie meistens eine sehr tiefe Bedeutung haben. Komplizierte Worte haben für mich so etwas wie eine auferlegte Farbe. Das hört man schon an der Art wie sie klingen. Ich mag einfache Wörter auch, weil sie eine eigene Persönlichkeit haben und weil sie weniger wie die Worte von jemand anderen klingen.
Das aktuelle Album trägt den Titel Strange Moosic. Was genau der Unterschied zwischen Music und Moosic ist, erklärt die Geschichte im gleichnamigen Song:
Als ich das Lied geschrieben habe, habe ich an die Musik gedacht, die man in sich trägt, die einen antreibt, Dinge zu tun. Und an die Stimmen, die man hört oder vielleicht die Visionen, die man hat. Das verstehe ich unter „Strange Moosic“. Sie weckt dich morgens auf und verhindert, dass du in dein tristes Alltagsleben gerätst. Am Ende des Songs stellen zwei Menschen fest, dass sie dieselbe seltsame Musik in sich tragen und sie verlieben sich. Ich denke, dass das auch bei meinem Schlagzeuger Neman und mir so war. Wir tragen die selbe Musik in uns und darum spielen wir schon seit wir elf sind zusammen in einer Band. Ich habe das Gefühl, dass uns diese Musik vorangetrieben hat.
In der ursprünglichen Besetzung waren Herman Dune zu dritt. André, Davids Bruder, hat die Band 2006 verlassen. Man hatte nicht die gleichen Vorstellungen, mit wie viel Ernst man die Band betreiben sollte, heißt es. Heute sind die Unstimmigkeiten verworfen und man sieht André sogar gelegentlich wieder mit Neman und David zusammen auf der Bühne. Ob das daran liegt, dass sie erwachsener geworden sind?
Wer weiß schon, was es bedeutet, erwachsen zu sein. Ich hoffe, dass ich mir nicht nur einbilde, dass ich noch immer ein Kind oder zumindest jung geblieben bin. Das wäre peinlich. Wen man als Künstler arbeitet, muss man auf seine Träume hören und die Tür zu seinen Träumen immer offen halten. Man lebt also in einem sehr ähnlichen Universum, wie man es als Kind tut. Meine Träume bestehen aus Visionen, die ich als Kind hatte. Ich höre meinen Träumen sehr gerne zu, weil sie mich inspiriert haben, Lieder zu schreiben oder Bilder zu malen. Ich brauche diese Welt.
Bilder malen ist eine weitere Kunst in der sich David Herman Dune ausdrückt. Er hat unter anderem das Cover für Strange Moosic gestaltet und Puppen entworfen, die in den Musikvideos der Bands zu sehen waren. Im aktuellen Musikvideo zu Tell Me Something I Don’t Know hat „Baby Blue“ ihren großen Auftritt. An der Seite von Jon Hamm, einigen bekannt als Don Draper aus Mad Men, bekommt die blaue, haarige Puppe fast menschlich Züge.
Baby Blue ist eine Figur die ich schon seit vielen Jahren gezeichnet habe. Zu sehen, wie sie lebendig wird in 3D, nicht nur am Computer, sondern in echt, dass ich sie in meinen Armen halten kann, ist fantastisch. Das fühlt sich an, als hätte ich ein Märchen geschrieben, das vor meinen Augen wahr wird.
Heman Dune haben noch lange nicht genug von ihrem Leben als Band und haben noch viel vor. Sie nehmen es dafür in Kauf, selten zuhause in Paris zu sein und über einen langen Zeitraum den Tour-Alltag zu teilen.
Natürlich ist das eine Herausforderung. Aber es lohnt sich, es zu versuchen. Ich bin immer sehr gerne mit Neman unterwegs. Wenn ich könnte, würde ich das für immer machen.
Zumindest erst mal bis Januar 2012 werden Herman Dune durch die Welt touren. Im September werden David und Neman auch noch mal für sechs Konzerte nach Deutschland kommen.